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Der Nächste bitte
Hart
am
Ball

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Komisches Gefühl für alle Nimmersatten. Es war doch Mittwoch. Niemand spielte. Rollt die Kugel nicht immer an diesem Tag? Dieses Mal nicht. Aber der Fußball blieb allgegenwärtig. Nürnberg hat jetzt einen Neuen. Hannover schickt den Alten am Vormittag weg, holt noch am gleichen Tag den Nachfolger.
Bewegung auf dem Trainermarkt, so kam wenigstens Gesprächsstoff auf den Tisch.
Aber toll ist das Thema nicht. Solche Geschichten liefern immer nur den Beweis, dass in irgendeinem Klub irgendetwas wieder nicht gepasst hat. Dann wird gefeuert und angeheuert.
Der Laufpass für den Fußball-Lehrer war, ist und bleibt das Mittel Nummer eins, wenn Tore, Punkte und Tabellenplatz die Vorgabe des Vereins verfehlen. Also weg mit dem Mann, der nächste bitte. Das funktioniert - nur leider meistens nicht lange. Egal. Gefragt ist Soforthilfe.
Der 1. FC Nürnberg und Hannover 96 müssen sich auch nicht schämen. Ihr Ruf ist sowieso ruiniert. Hier folgt der Abschuss besonders schnell, beide liegen in der Rangliste der Rauswerfer ganz weit oben. Im Einzelfall mag die Entscheidung richtig sein, grundsätzlich aber gilt: Der Trainer - oft ein armer Hund.
Vielleicht werden sie in Franken und Niedersachsen nun wieder für eine Weile glücklicher sein, ehe einmal mehr die Stunde der Stuhlsäger naht. Die könnte auch in Kaiserslautern und Köln schon sehr bald schlagen. Oder doch auf Schalke. Und natürlich auch in Stuttgart.
Am besten wäre wohl, zur aktuellen Liga-Tabelle von Runde zu Runde den Trainertrend zu vermelden: Spitzenreiter ist gerade derjenige, der am meisten wackelt. Führungswechsel dürfte es reichlich geben.

Artikel vom 10.11.2005