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Verein kämpft um
Erhalt des Freibads

Gadderbaum: Martinssinger sammeln

Von Hendrik Uffmann
Gadderbaum (WB). Der Verein »Freundeskreis pro Bad Gadderbaum« kämpft weiter für den Erhalt des Gadderbaumer Freibades. In einer Sitzung am Montag hat der Verein mehrere Arbeitsgruppen gebildet, die Ideen zur Rettung des Bades entwickeln sollen. Bereits am morgigen Donnerstag werden die Kinder in dem Stadtteil ihre Martinsumzüge dem Freibad widmen und um Spenden statt um Süßigkeiten bitten.

Wie das WESTFALEN-BLATT berichtete, hatte die Bielefelder Bäder- und Freizeiteinrichtungen GmbH (BBF) als Betreiber Ende September überraschend ein neues Konzept für die Freibäder in Gadderbaum und Schröttinghausen beschlossen. Dieses sieht vor, dass die Betreiber-Vereine von der Saison 2006 an jährlich einen gedeckelten Zuschuss von 25 000 Euro erhalten - ein Jahr früher als zunächst vereinbart. »Das bedeutet, dass uns dann jährlich etwa 100 000 Euro fehlen werden«, beschreibt Horst Haase, Vorsitzender des »Freundeskreises pro Bad Gadderbaum« die Situation.
Denn bislang habe die BBF die Personalkosten, einige der Sachkosten und anstehende Reparaturen übernommen. Die Mitglieder des Vereins stellten dafür im Gegenzug ihre ehrenamtliche Arbeit, zum Beispiel für den Kassendienst und die Reinigung, zur Verfügung. Der Bedarf von jährlich 100 000 Euro sei jedoch nur dann realistisch, wenn keine größeren Reparaturen an dem Bad fällig werden, deren Kosten nach dem neuen Konzept ebenfalls von dem Verein getragen werden müssten. »Und Reparaturen wird es mit Sicherheit geben, da die BBF nach eigener Aussage in den vergangenen fünf Jahren nur das Notwendigste an den technischen Anlagen hat machen lassen«, so Haase.
Eigentlich war die Deckelung des BBF-Zuschusses auf 25 000 Euro pro Jahr erst für das Jahr 2007 vorgesehen - und dass »der BBF-Aufsichtsrat zu dieser Zusage steht und sein Wort hält, darum kämpfe ich derzeit«, erklärt Horst Haase, der nach eigenen Worten eine »geharnischten Brief« an den Aufsichtsrat geschrieben hat. Führe dies zu keinem Erfolg, werde vor allem die Zeit knapp, um andere Finanzierungsmöglichkeiten auf die Beine zu stellen. »Ende Februar muss das Geld für die kommende Saison da sein«, so der Vereins-Vorsitzende. Vor allem die Art und Weise, in der die BBF den Beschluss in einem »Totschlagbrief« mitgeteilt habe, empöre die Mitglieder.
Die am Montag gegründeten Arbeitsgruppen wollen nun neue Mitglieder für den Freibadverein - bislang hat er rund 350 - werben, auch reine Fördermitgliedschaften sollen möglich sein, und nach Sponsoren suchen, die sich für den Erhalt des Bades einsetzen. Notwendig sei, Unterstützer nicht nur für 2006, sondern für mehrere Jahre zu finden, um den Betrieb des Freibades zu sichern. Horst Haase: »Das ist jedoch eine ganz schwierige Geschichte.«
Am morgigen Donnerstag sollen die Kinder, die zum Martinstag zu Lampionumzügen in Gadderbaum unterwegs sind, die Bürger des Stadtteils nicht um Süßigkeiten, sondern um Spenden für das Freibad bitten. Angeschrieben worden waren dazu im Vorfeld die Gadderbaumer Kindergärten, die Martinschule sowie die fünften und sechsten Klassen der Bodelschwinghschule.

Artikel vom 09.11.2005