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Pakistan: Zahl der Opfer
auf 86 000 gestiegen

Dringend zu Hilfslieferungen aufgerufen

Islamabad (dpa). Einen Monat nach der Erdbeben-Katastrophe in Pakistan ist die Zahl der Opfer auf 86 000 gestiegen. Das teilten die Behörden gestern in Islamabad mit.
100 000 Menschen seien bei der Katastrophe schwer verletzt worden, zitierten die Behörden aus einem Bericht der Asian Development Bank (ADB) und der Weltbank zu einer vorläufigen Schadensbilanz.
Bislang waren die Behörden von 73 200 Todesopfern ausgegangen. Dem Bericht zufolge wurden in dem Erdbebengebiet mehr als drei Millionen Menschen obdachlos. Das Beben der Stärke 7,6 hatte am 8. Oktober den Norden des Landes und Teile Kaschmirs verwüstet. Seitdem wurden mehr als tausend Nachbeben registriert.
Unterdessen rief das UN-Welternährungsprogramm dringen zu Hilfslieferungen an Pakistan auf. Bettina Lüscher von der deutschen Sektion appellierte an Regierungen und Privatpersonen, trotz knapper Kassen am Jahresende für die Erdbebenopfer zu spenden. »Wir haben viele Menschen schon erreicht«, sagte Lüscher, aber es gebe noch immer entlegene Gebiete, die ohne Hilfe seien.
Die UN-Organisation schätzt, dass in manchen betroffenen Gegenden bis zu 30 Prozent der Dörfer von Hilfstransporten noch nicht erreicht werden konnten. Das größte Problem sei die Bereitstellung von Helikoptern, um diese abgelegten Gebiete zu erreichen. Unterernährung, Durchfall und Atemwegserkrankungen beträfen vor allem Kinder, sagte Lüscher. Seit Beginn der Aktion »Winterzelte für Pakistan« haben Bundesbürger und Behörden bisher 5468 Winterzelte für die Erdbebenopfer gespendet.

Artikel vom 09.11.2005