Von Burgit Hörttrich Bielefeld (WB). Der Handelsausschuss der Industrie- und Handelskammer (IHK) äußert erhebliche Bedenken gegen die Ansiedlung großflächigen Einzelhandels auf dem Neumarkt. Damit schloss er sich der strikten Ablehnung des Projektes durch Einzelhandelsverband (EHV), Warenhäuser und Kaufmannschaft an.
EHV, Vertreter der Kaufmannschaft Altstadt und der Werbegemeinschaft »Rund um die Bahnhofstraße« legten ihre Einwände gestern Vertretern von CDU- und SPD des Stadtentwicklungsausschusses dar. Man brauche mit einem Neumarkt-Center keinen dritten Einzelhandelsstandort in der Innenstadt. Der HFS Fonds, Eigentümer der Immobilien am Neumarkt, darunter das Amerikahaus und die Alte Post, möchte dort eine Einkaufspassage errichten, dazu Fach- und Frischemärkte, die Politik soll ja sagen zur Einleitung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für 16 000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Während die Verwaltung das Projekt nicht unterstützt, gab es in der Politik Wohlwollen. Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des EHV, hält schon die Einleitung eines Planverfahrens »für einen Schritt zuviel - selbst, wenn damit keine Entscheidung verbunden ist«. Die Kaufleute demonstrierten an Negativbeispielen aus anderen Städten, dass ihre Befürchtungen alles andere als grundlos sind. Genths Wunsch: »Dass die Politiker nachdenklich geworden sind.« Der IHK-Handelsausschuss betont, dass es Kaufkraftverschiebungen zu Lasten der gewachsenen Standorte Bahnhofstraße und Altstadt geben würde. Befürchtet werden müssten Leerstände und eine Abwertung von Teilen der Bahnhofstraße. Priorität müsse die Stärkung vorhandener Standorte haben. Die Altstadtsanierung sei dafür ein gelungenes Beispiel. Der Handelsausschuss machte deutlich, dass ein »Neumarkt-Center« kein alleiniges Problem des Handels, sondern von gesamtwirtschaftlichem Interesse sei. Ralf Nettelstroth (CDU) weist darauf hin, dass es noch keine Entscheidung »so oder so« gebe. Am 14. November werde über das Thema Neumarkt-Center in den Fraktionen gesprochen, am 22. November dann voraussichtlich im Stadtentwicklungsausschuss.
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