10.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gedlich genießt Geselligkeit

Benefizspiel: Falsche Zuschauerzahl trübt Gesamtbild nicht

Von Dirk Schuster (Text)
und Stefan Hörttrich (Foto)
Bielefeld (WB). Hans-Werner Freeses Wunsch ist in Erfüllung gegangen. »Wenn 10 000 Euro zusammen kommen, bin ich der glücklichste Mensch der Welt«, hatte TuS Dornbergs Sportdirektor vor dem Fußball-Benefizspiel zwischen Bundesligist DSC Arminia und einer Bielefelder Stadtauswahl (7:2) geäußert.

Denn obwohl tatsächlich nur 1000 statt der 1700 Zuschauer am Dienstagabend ins Stadion Rußheide gekommen waren, gebe es, so Freese, überhaupt keinen Grund zu behaupten, das Spiel habe sich nicht gelohnt. Wie es im Stadion zu der Fehlinformation bezüglich der Besucherzahl gekommen ist, vermochte Freese nicht zu sagen. Dass Zuschauereinnahmen plus Spendengelder plus Internetauktion zusammen jedoch mindestens 10 000 Euro ergeben, sei, so Freese, sicher. Der genaue Betrag wird in diesen Tagen errechnet und dann bekannt gegeben.
Für 850 Euro hatte ein Wettbüroinhaber aus Osnabrück für seinen Bekannten Dennis Kremer einen Platz in der Anfangself ersteigert. Und am Spielabend ersteigerte ein Sponsor von Türksport Bielefeld für 150 Euro den Spielball. Auch dieses Geld geht an den an ALS erkrankten Günter Gedlich. Alles prima, hätten nicht ein paar Rentner allen Ernstes mit den Kassiererinnen über den Eintrittspreis debattiert. Hans-Werner Freese: »In diesem Spiel ging es weder um TuS Dornberg noch um Arminia und auch nicht vordergründig um den sportlichen Wettkampf, sondern um den guten Zweck«, hatte auch der TuS-Sportdirektor keinerlei Verständnis dafür, dass die älteren Herrschaften am liebsten kostenlos ins Stadion gekommen wären.
Harmonischer ging's sowohl in den 90 Minuten auf dem Fußballfeld als auch in der dritten Halbzeit im Dornberger Dorfkrug zu. Bis in den frühen Mittwochmorgen hockten Vertreter aller beteiligten Vereine hier zusammen. »Es hat einen schönen Austausch gegeben. In dieser Nacht ist manche Rivalität bei Seite geschoben worden«, ist Freese überzeugt.
Günter Gedlich profitierte vom geselligen Beisammensein in vielerlei Hinsicht. Zum einen, weil er mit seiner Frau Ute selbst lange die nette Atmosphäre im Dorfkrug genoss, und auch, weil 20 Cent von jedem Getränk als Spende an ihn gingen.

Artikel vom 10.11.2005