09.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bisky durchgefallen

Linkspartei stellt keinen Kandidaten mehr auf

Lothar Bisky scheiterte auch im vierten Anlauf.

Berlin (dpa). In einem beispiellosen Akt der Ablehnung ist Linksparteichef Lothar Bisky bei der Wahl zum stellvertretenden Bundestagspräsidenten gestern auch im vierten Anlauf gescheitert. 310 Abgeordnete stimmten im Bundestag in geheimer Wahl gegen Bisky, 249 votierten für ihn, 36 enthielten sich. Bereits bei der Konstituierung des Bundestags vor drei Wochen war der 64-Jährige in drei Wahlgängen durchgefallen. Das gab es in der Parlamentsgeschichte noch nicht. Die Fraktion der Linkspartei wird nach der erneuten Niederlage Biskys bei der Wahl zum Bundestags-Vizepräsidenten keinen Kandidaten mehr aufstellen. »Das Präsidium bleibt unvollständig«, sagte Fraktionschef Gregor Gysi. Das sei eine »unbefristete Entscheidung«. Lothar Bisky selbst sagte sichtlich getroffen: »Ich habe verstanden.«
Gysi erklärte, die Mehrheit des Bundestags habe eine »Ausgrenzungs-Entscheidung« getroffen, die Millionen Ostdeutsche treffe.
Seite 4: Kommentar

Artikel vom 09.11.2005