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Herforder stoppt nächtliches Geläut


Herford (WB/ram). Wann immer Johann Adams ins ostfriesische Jemgum fährt, verstummt für einige Stunden die Kirchenglocke. Weil der Herforder sich durch das nächtliche Gebimmel um den geruhsamen Schlaf gebracht fühlte, beklagte er sich bei der Kirchengemeinde der 1600 Einwohner zählenden Ortschaft im Landkreis Leer.
Da die Stahlglocke der Kreuzkirche tatsächlich die Dezibel-Höchstgrenze überschreitet, schlug ihm der Pastor einen ungewöhnlichen und bundesweit wohl einmaligen Kompromiss vor. Die Küsterin schaltet immer dann von 10 Uhr abends bis 6 Uhr morgens das Geläut aus, wenn der Herforder an seinem Zweitwohnsitz weilt. Kehrt Johann Adams nach Herford zurück, dann teilt die Kirchturmuhr den Jemgumern auch nachts mit, was die Stunde geschlagen hat.
Versuche der Kirchengemeinde, den Schall einzudämmen, waren zuvor kläglich gescheitert. »Die Glocke hat dann sehr schräg geklungen«, teilte Jemgums Pastor Edzard van der Laan mit. Mit der neuen Regelung sei der Kirchenrat sehr zufrieden.

Artikel vom 09.11.2005