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Zukunft von
Lienen offen

»Krisengipfel« bei 96


Hannover (dpa). Die Trainerfrage bei Hannover 96 hat sich zu einer Hängepartie entwickelt. Die Vereinsführung ließ es gestern Abend zunächst offen, ob Ewald Lienen auch in Zukunft als Cheftrainer für den Fußball-Bundesligaclub arbeiten wird. Die zuständigen Geschäftsführer Ilja Kaenzig und Karl-Heinz Vehling hatten den 51 Jahre alten Coach zu einem Gespräch geladen, um mit ihm die Situation beim Tabellen-Dreizehnten zu erörtern.
Am Vormittag hatte Lienen wie geplant das Training geleitet. Er besitzt bei den Niedersachsen einen Vertrag bis 2007. Nach dem 2:2 gegen Mainz 05 am vergangenen Samstag, als ein Last-Minute-Tor von Verteidiger Michael Tarnat den Trainer wahrscheinlich vor einer schnellen Entlassung rettete, war es das erste Mal, dass Lienen mit den Profis trainierte.
Die 96-Verantwortlichen sind mit der bisherigen sportlichen Bilanz der für fünf Millionen Euro verstärkten Mannschaft unzufrieden. Sie sehen angesichts von nur zwei Siegen und zwölf Punkten das Saisonziel »einstelliger Tabellenplatz« in Gefahr. Manager Kaenzig wollte die Zielstellung aber nicht ändern. »Wir müssen analysieren, warum die Mannschaft nicht in der Lage ist, jene Spiele zu gewinnen, die sie gewinnen muss«, sagte der 32-jährige Schweizer.
Auf dem »Krisengipfel« sollte Lienen auf eine gemeinsame Linie eingeschworen werden. Angebliche Kontakte zu möglichen Nachfolgern dementierte Geschäftsführer Vehling. Im Umfeld des Vereins werden Namen wie Peter Neururer oder Dieter Hecking als mögliche Nachfolger von Lienen genannt, der das Traineramt bei Hannover 96 am 9. März 2004 übernommen hatte.

Artikel vom 09.11.2005