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Nach dem ersten Verhandlungstag im Saddam-Prozess sind zwei Verteidiger ermordet worden.

Weiterer Anwalt im Irak ermordet

Zweiter Verteidiger im Saddam-Prozess im Auto erschossen

Bagdad (dpa). Ein weiterer Verteidiger im Prozess gegen den gestürzten irakischen Herrscher Saddam Hussein und sieben seiner früheren Getreuen ist gestern in Bagdad getötet worden.
Adel el-Subaidi, der Ex-Vizepräsidenten Taha Jassin Ramadan verteidigt, sei in seinem Auto erschossen worden, berichteten arabische Fernsehsender. Ein weiterer Anwalt, der Saddams Halbbruder Barsan al-Tikriti vertritt, wurde bei dem Anschlag verletzt.
Saddam und seine früheren Genossen müssen sich zunächst wegen eines Massakers in der Kleinstadt Dedscheel 1982 vor Gericht verantworten. Der Prozess hatte am 19. Oktober begonnen. Kurz darauf wurde der Anwalt Saadun Dschanabi ermordet, der in dem Prozess einen früheren Richter verteidigt hatte. Am Saddam-Prozess beteiligte Anwälte haben bereits beantragt, das Verfahren aus Sicherheitsgründen künftig im Ausland weiterzuführen.
Unterdessen wurde bekannt, dass die von der Arabischen Liga geplante Versöhnungskonferenz für den Irak wegen innerirakischer Differenzen wohl erst 2006 stattfinden wird. Die Übergangsregierung ist gegen den Plan der Liga, die Konferenz außerhalb des Irak abzuhalten und auch Gegner der »amerikanischen Besatzung« u einzuladen.
Der UN-Sicherheitsrat hat das Mandat der US-geführten Truppen im Irak für ein Jahr verlängert. Das höchste UN-Gremium hat eine entsprechende Resolution einstimmig angenommen. Die Soldaten - 160 000 allein aus den USA - bleiben damit bis zum 31. Dezember 2006.

Artikel vom 09.11.2005