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»Stern«: Bestechung bei Arzneien


Ulm (dpa). Der Ulmer Pharmakonzern Ratiopharm soll einem »Stern«- Bericht zufolge Ärzte und Apotheker über Jahre hinweg bestochen haben. Bis zu 1000 Ärzte hätten Beträge zwischen wenigen hundert und mehr als 2000 Euro im Quartal erhalten. Ratiopharm wies die Vorwürfe gestern zurück und kündigte juristische Schritte gegen die Zeitschrift an. Bereits abgestellte Einzelfälle aus der Vergangenheit würden als Norm dargestellt, der Artikel stütze sich in den Schlüsselaussagen auf dubiose Quellen.
Dem »Stern«-Bericht zufolge soll angeblich ein Computerprogramm feststellen, wie viel Ratiopharm-Präparate ein Arzt verschreibt. Das Unternehmen zahle dann 2,5 Prozent Provision, getarnt als »Referentenhonorare«. Ratiopharm beschenke zudem Apotheker in »Rabattaktionen«. Der Schaden bei den Krankenkassen betrage jährlich mehr als eine Milliarde Euro.

Artikel vom 10.11.2005