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Karl bestreitet jeden
Manipulations-Vorwurf

Sein Verfahren wird jetzt abgetrennt

Fußball-Profi Steffen Karl

Berlin (dpa). Der Prozess gegen Skandal-Schiedsrichter Robert Hoyzer und den geständigen Drahtzieher Ante Sapina wegen manipulierter Fußballspiele steht vor einem schnellen Ende. Nachdem Ex-Profi Steffen Karl vor dem Landgericht Berlin alle Betrugs-Vorwürfe vehement bestritt, plant nun Richterin Gerti Kramer, das Verfahren gegen Karl abzutrennen. Damit könnte die Beweisaufnahme im Hauptverfahren schon nächste Woche beendet werden. Ursprünglich waren 18 Prozesstage bis zum 29. Dezember anberaumt.
»Die Abtrennung ist ganz in unserem Interesse«, meinte Karls Anwalt Andreas Bartholomé. Der Anwalt erhofft sich vom abgetrennten Verfahren, dass sein Mandant von allen Vorwürfen freigesprochen wird. Er hatte zuvor Karls Erklärung verlesen, in der der Ex-Profi jede Beteiligung an Manipulationen abstreitet. Auch dementiert Karl, je Geld von den kroatischen Sapina-Brüdern erhalten zu haben.
Ante Sapina hatte ausgesagt, Karl hätte allein für die Manipulation des Spiels Holstein Kiel - Chemnitzer FC (4:0) 10 000 Euro erhalten. Indes räumte Karl ein, dass er in Sapinas Auftrag versucht habe, den damaligen Cottbuser Torwart Georg Koch für 15 000 bis 20 000 Euro zur Manipulation des Zweitligaspiels Cottbus gegen Regensburg (3:0) am 23. Mai 2004 zu bewegen. »Offen bleibt, ob daraus eine strafrechtliche Verurteilung herzuleiten ist«, meint Bartholomé. Als Grund für die Kontakte Karls zu den Betrügern gab der Anwalt an, dass sich der Profi Hoffnungen gemacht habe, kroatische Nationalspieler nach Deutschland zu vermitteln.

Artikel vom 09.11.2005