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Nähkästchen bleibt zu

Sengle-Vortrag: Manipulation im Profifußball

Skandalexperte Dr. Alfred Sengle. Foto: Hörttrich

Bielefeld (WB/dis). Diesen Umweg machte er gerne. Dr. Alfred Sengle, der Sicherheitsbeauftragte des DFB, war auf der Durchreise zum Fußball-Länderspiel in Paris und folgte der Einladung des Absolventen-Netzwerks der Universität Bielefeld. Der Ex-Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes in Rechts- und Satzungsfragen hielt einen Vortrag zum Thema Manipulation im Profifußball.
Robert Hoyzer, der Bundesligaskandal, Doping - Sengle ließ weder die beiden Kernthemen, die den Fußballsport hierzulande in seinen Grundfesten erschütterten, noch den Missbrauch leistungsfördernder Mittel außen vor. Noch, so Sengle, seien bei Dopingtests in Deutschland, die nicht nur in den drei höchsten deutschen Männerklassen sondern auch in der Frauenbundesliga und in höheren Jugendklassen durchgeführt werden, keine nennenswerten Vergehen festgestellt worden. »Kaum deshalb, weil Fußballer bessere Menschen sind«, hält Sengle die durch die NADA (Nationale Doping Agentur) durchgeführten Trainingskontrollen als auch die des DFB, der für Kontrollen beim Spieltrieb zuständig ist, für ausreichend abschreckend.
Zwar hatte Sengle angekündigt, von rechtswissenschaftlichen Ausführungen abzusehen, doch mit seinen sehr nüchternen Rückblicken schoss er an den Erwartungen des Auditoriums in Hörsaal 14 glatt vorbei.
Ein, zwei nette Anekdoten, aus dem Nähkästchen aber plauderte Sengle nicht. Stattdessen beließ er es bei Kurz-Chronologien.

Artikel vom 12.11.2005