09.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gymnasium fördert die
Olympiasieger von morgen

Im Bielefelder Süden entfaltet sich der Leistungssport


Brackwede (mp). Die Olympiasieger von morgen dürfen ruhig mal aus Brackwede kommen. Ähnlich hohe Ansprüche werden neuerdings am Brackweder Gymnasium formuliert. Und sie kommen nicht von ungefähr. Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist getan: Die seit 2001 »sportbetonte Schule«, Mitglied im Verbundsystem »Schule und Leistungssport NRW«, ist aktuell auch Landesleistungsstützpunkt und Talentförderprojekt »Radsport: Rennsport«.
Die offizielle Urkunde dazu überreichte jetzt Toni Kirsch, Präsident des Radsportverbandes NRW, an Sportlehrer Ulrich Meilwes, der am Gymnasium auch das Talentförderprojekt Basketball betreut. Zum Verbundsystem »Schule und Leistungssport« gehören bereits der Bundesleistungsstützpunkt Trampolinturnen sowie die weiteren Landesleistungsstützpunkte Leichtathletik, Synchronschwimmen, Sportschwimmen, Fußball und Rhythmische Sportgymnastik (Gütersloh). Die Fäden für diese Sportarten laufen allesamt am Brackweder Gymnasium zusammen. Die angebundenen Sportvereine, die auch die Stützpunktleiter stellen, sind die Sportvereinigung Brackwede, der DSC Arminia Bielefeld und der Radfahrerverein Teutoburg Brackwede.
Der Bielefelder Süden entpuppt sich somit mehr und mehr als Keimzelle für den Leistungssport, denn auch neun Grundschulen in Brackwede und Senne nehmen bereits mit ihren ersten Klassen an frühen Tests zur Talentförderung teil. Das passiert nicht nur zur Freude der Vereine und Schulen, sondern auch zur Begeisterung bei dem pensionierten Lehrer Siegfried Drescher, der das Projekt am Brackweder Gymnasium koordiniert, und bei Prof. Dr. Elke Zimmermann von der Universität Bielefeld, die es wissenschaftlich begleitet.
Ihre sportmedizinischen Untersuchungen an den Kindern der Sportklassen des Brackweder Gymnasiums haben ergeben, dass sportliche und schulische Leistungen sich durchaus auf hohem Niveau vereinbaren lassen: »Junge Leistungssportler können sich auf den Punkt konzentrieren, beherrschen sehr schnell ein gutes Zeitmanagement«, sagt Elke Zimmermann. Außerdem hätten sie eine bessere Disziplin und deutlich weniger übrig für Alkohol und Zigaretten. Sportliches Engagement ihrer Kinder müsse also im Interesse aller Eltern sein.
Die Nachwuchsarbeit zur Findung von Olympiasiegern aus Brackwede bleibt trotzdem eine langfristige Sache, die von allen Beteiligten viel Geduld und Durchhaltevermögen erfordert. Die besten Voraussetzungen dafür sind geschaffen, aber, so bringt es Klaus Thumel, Leiter des neuen Landesleistungsstützpunktes »Radsport: Rennsport« auf den Punkt: »Wir brauchen mindestens 1 000 junge Leute, um einen ganz nach oben zu bringen...«

Artikel vom 09.11.2005