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Stärke im Glauben

Im Tod den Frieden mit Gott schließen

Senator Roger Kusch
Zur Diskussion über Sterbehilfe:
Hamburgs Justizsenator Roger Kusch (CDU) tritt aktiv für die Sterbehilfe ein. Ich dagegen zähle mich zu den Befürwortern des Lebens, die laut Umfrage angeblich nur noch ein Viertel der Bevölkerung ausmachen. Wenn ein Mensch alt wird und dann nicht mehr so gut zu Wege ist, ist vielleicht gerade dies eine Lebensphase, in der er zur Ruhe kommen und selbst Dinge klären kann, für die er sich vorher noch keine Zeit genommen hatte.
Ein Erlebnis dazu hat mir eine Altenpflegerin erzählt. Bei ihr war eine Frau in Pflege, die sie immer wieder fragte, ob sie denn Zeit zum Reden habe. Die Pflegerin hat sich gern Zeit genommen, aber es ging nicht immer, da die Arbeit gemacht werden musste. So hat sie ihr einmal gesagt, als sie sie nach einem Gespräch wieder fragte: »Wissen Sie, ich hab' nicht immer Zeit für Sie, aber es gibt einen, der versteht, was Sie durchmachen und der immer Zeit für Sie hat. Das ist der Herr Jesus.« Darauf erwiderte die alte Frau: »Stimmt, als kleines Mädchen habe ich ja auch an den Herrn Jesus geglaubt.«
Sie ist dann ruhiger geworden und hat angefangen, zu Jesus zu beten, und der Pflegerin erzählte sie freudestrahlend, dass sie das, was sie einst verloren hatte, nun wieder habe. Ein paar Tage darauf ist sie friedlich eingeschlagen. Ist Sterbehilfe also nicht lebensfeindlich, weil sie einen möglichen Friedensschluss mit Gott verhindert? Die geschilderte Begebenheit halte ich allemal für wirklichkeitsnäher und glaubwürdiger als die oben erwähnte Meinungsumfrage.
CHRISTINA FETTER33605 Bielefeld

Artikel vom 10.12.2005