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Renten und Pensionen endlich angleichen

Durchschnittliche Rente in Deutschland liegt heute gerade einmal bei 1300 Euro


Es muss einmal richtiggestellt werden, dass es bei der Rente von Arbeitern oder Angestellten und der Beamten-Pension gravierende Unterschiede bei den Versorgungsansprüchen gibt.
Ein Rentner kann theoretisch nach 40 Jahren Arbeit maximal den Höchstsatz von 1880 Euro Rente erhalten, das sind pro Jahr 47 Euro, aber nur dann, wenn er immer den Sozialversicherungshöchstsatz von derzeit circa 5000 Euro verdiente. Das ist jedoch reine Theorie, die wirkliche durchschnittliche Rente liegt bei circa 1300 Euro. Da unsere Frauen im Westen in der Regel nach dem ersten Kind aus dem Berufsleben ausgeschieden sind, bekommen sie ungefähr 200 Euro.
Der pensionierte Beamte erhält hingegen 72 Prozent des monatlichen Einkommens der letzten drei Jahre. Die Höhe dieser Pensionen wird aber in der Öffentlichkeit schamhaft verschwiegen, eine Aufstellung darüber wäre daher sehr wünschenswert. Außerdem genießen Pensionäre weitere soziale Vorteile wie private Krankenhaus- und Arztversorgung (heute besonders wichtig), Kuren und kostenfreie Pflege im Alter.
Noch bescheidener geht es den Witwen von Rentnern, deren Rente noch einmal auf 60 Prozent der Altersbezüge des verstorbenen Ehemannes reduziert wird, das ist dann nahe am Sozialhilfesatz. Überwintern in wärmeren Gefilden für Rentner? Das können sich weitaus überwiegend nur die besser betuchten Beamten-Pensionäre und deren Witwen leisten.
Hier muss also zwischen Renten und Pensionen endlich die vielzitierte Gerechtigkeit hergestellt werden.
Die Behauptung des Leserbrief-Verfassers Dietrich Balten (Steinhagen), die heutigen Rentner verhinderten durch ihr Verhalten, dass mehr Kinder und damit mehr künftige Beitragszahler geboren werden, halte ich für eine Unverschämtheit. Wir waren fünf Geschwister mit insgesamt 16 Kindern, meine Eltern und Schwiegereltern sind seit 30 Jahren tot. Für wen haben wir eigentlich gezahlt? Habe ich nun meine Rente verdient, oder muss ich mich für meine Rente schämen?
Die heutige durchschnittliche Kinderzahl pro Ehepaar liegt bei gerade mal 1,5 Kindern. Es gibt aber doch 154 Euro Kindergeld. Doch der verwöhnte 1-Kind-Junior heutiger Familien muss ja schon mit 17 Jahren den Führerschein machen und mit 18 Jahren sein erstes Auto haben. Wem geht es nun also eigentlich wirklich gut?
ROLF BARON33098 Paderborn

Artikel vom 14.11.2005