14.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Unflexible Beamte?

An Gesetze und Vorschriften gebunden


Zu dem Beitrag »Die Spielräume nutzen«:
Der Vorwurf seitens der Wirtschaft, die Bau- und Planungsverwaltung trage eine Mitschuld daran, dass keine neuen Arbeitsplätze geschaffen werden, ist sicherlich nicht unbegründet. Denn tatsächlich gibt es leider nicht wenige engstirnige und unflexible Verwaltungsbeamte (Stichwort »Bedenkenträgerkultur«) in den Bau- und Planungsbehörden, die wir uns angesichts der wirtschaftlichen Situation in der Bauindustrie, die für die Konjunktur eine Schlüsselindustrie ist, einfach nicht mehr leisten können.
Zur Ehrenrettung dieser Verwaltungsbeamten muss allerdings gesagt werden, dass sie nicht willkürlich im luftleeren Raum agieren, sondern an Recht und Gesetz gebunden sind, sprich an die Bundesbaugesetze, Landesbaugesetze und die Gemeindesatzungen, die es allesamt umfassend zu entbürokratisieren gilt. Das ist eine Herkulesaufgabe, die mit Machtverlust von Politik und Verwaltung auf allen Ebenen verbunden ist und im Kern darin bestehen muss, dem Bürger - und nicht nur den Unternehmen - ein Stück Baufreiheit zurückzugeben. Aber wer will schon freiwillig auf Macht und Einfluss in Politik und Verwaltung verzichten?
Wenn schon Unternehmen mit ihren einflussreichen Interessenverbänden und Netzwerken sich an der Bau- und Planungsverwaltung häufig die Zähne ausbeißen, wie deprimierend mag es dann um die Behandlung von Bauwünschen der einfachen Bürger bestellt sein?
JÜRGEN KLITZKE33615 Bielefeld

Artikel vom 14.11.2005