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Keine Karten
für »Muggles«

Premiere des neuen Potter-Films

London (dpa). Kreischende und völlig hingerissene Fans wie einst bei Beatles-Auftritten. Ein riesiger, Feuer speiender Drache mitten in London. Immer wieder das unüberhörbare Pfeifen von Eulen. Und düstere Stimmen aus dem Hintergrund »Harry! Harry Potter!«.
Emma Watson alias Hermine Granger und Harry-Potter-Darsteller Daniel Radcliffe.

Es war alles Magie bei der ebenso professionell wie zauberhaft inszenierten Weltpremiere von »Harry Potter IV«. Selbst der Dauerregen vermochte es nicht, den Tausenden Fans vor dem Odeon-Filmpalast am Leicester Square die Stimmung zu vermiesen.
Hauptdarsteller Daniel Radcliffe und seine beiden Filmpartner Emma Watson und Rupert Grint konnten sich vor Autogrammjägern und Reportern kaum retten. Fast 8000 Fans hatten nach Angaben der Veranstalter auf diesen Moment gewartet.
Viele der Fans, die aus aller Welt angereist waren, hatten sich bereits 24 Stunden vor der Premiere auf Londons bekanntestem Kino-Platz versammelt. Obwohl sie keine Chance hatten, der Filmpremiere von »Harry Potter und der Feuerkelch« beizuwohnen, und sie nass bis auf die Haut wurden, war die Stimmung ausgelassen. »Wir haben die Nacht durchgemacht«, berichtete die 31-jährige Computergrafikerin Mareike Schulz aus Eisenach in Thüringen.
Jubelrufe erfüllten den Platz, als sich schließlich Daniel den Fans präsentierte. Riesenbeifall auch für Emma Watson alias Hermine Granger. Das Mädchen im Teenager-Zaubertrio kam in einem Kleid, das an Pariser Ballnächte erinnerte. Dass normale »Muggles«, wie die nichtmagischen Menschen in der Zaubererserie heißen, keine Karten für die Premierenvorführung hatten, war für viele zwar ein Wermutstropfen, wurde aber aufgrund der Nähe zu den Stars klaglos hingenommen.
In Deutschland ist der vierte Streich der Potter-Serie von Joanne K. Rowling vom 17. November an zu sehen, in Großbritannien erst einen Tag später. Der Film geriet in der Regie von Mike Newell düsterer und gruseliger als alle Vorgänger. Kinder unter zwölf Jahren dürfen den Film deshalb in den meisten Ländern nur in Begleitung Erwachsener sehen.
Das hielt Pop-Star Madonna nicht ab, ihre noch unter der Altersgrenze liegende Tochter mit zur Premiere zu bringen.

Artikel vom 08.11.2005