14.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Perfektes Pokal-Los:
Leverkusen kommt

Schrönos geben sich gegen Iserlohn keine Blöße

Von Elmar Neumann
Paderborn (WV). Die Ansprüche bei den Schröno Paderborn Baskets sind hoch, in dieser Saison sogar höher denn je. Das Ziel lautet Aufstieg und auf dem Weg dahin duldet Trainer Doug Spradley keinerlei Nachlässigkeiten. Da ist auch schon mal ein souveräner 88:54 (49:22)-Sieg gegen Schlusslicht C»Press Iserlohn Kangaroos nicht genug. »Wir haben dieses Spiel nicht zu Ende gespielt. Das musste ich einigen meiner Jungs mitteilen«, begründete Spradley sein spätes Erscheinen zur Pressekonferenz.

Die Gefahr, die der Coach ausgemacht hat, ist durchaus nachvollziehbar. »Es kommen auch wieder engere Spiele und wenn man vorher nicht mit 100 Prozent bei der Sache war, ist es schwer, den Schalter im passenden Moment wieder umzulegen«, hebt der 39-Jährige frühzeitig den verbalen Zeigefinger. Am kommenden Mittwoch gegen Mönchengladbach (20 Uhr, Sportzentrum Maspernplatz) ist die Favoritenrolle nochmal eindeutig vergeben, aber das darauf folgende Trio hat's für den ungeschlagenen Spitzenreiter der zweiten Liga Nord allemal in sich: Am zehnten Spieltag geht's zu den SOBA Dragons nach Rhöndorf (12:4 Punkte), die am Samstag mit einem 84:71-Erfolg über den ersatzgeschwächten Mitteldeutschen BC Schützenhilfe leisteten, ehe nacheinander die härtesten Verfolger BG Göttingen und Phoenix Hagen (je 14:2 Punkte) versuchen werden, das Sportzentrum Maspernplatz unsicher zu machen.
Für den Mittwoch (7. Dezember) vor dem Freitagsspiel gegen Hagen ist die zweite Runde im BBL-Pokal angesetzt, aber Sportdirektor Dr. Nima Mehrdadi ist bestrebt, den Fans dieses Highlight als verspätetes Weihnachtsgeschenk zu präsentieren - und das Auspacken lohnt sich: Tübingens Oberbürgermeisterin Brigitte Russ-Scherer bescherte den Schrönos mit dem deutschen Rekordmeister Bayer Giants Leverkusen den prominentesten aller möglichen Gegner. »Auf dieses Los habe ich gehofft. Das ist perfekt. Der Name sagt selbst den Leuten, die keine Basketball-Experten sind, etwas und garantiert ein volles Haus. Natürlich ist der Erstligist mit seinen sechs Amerikanern favorisiert, aber die müssen uns erstmal schlagen«, ließ Mehrdadi gleich die erste Kampfansage folgen.
Davon, die Schrönos in die Knie zu zwingen, waren die nur acht Iserlohner nahezu genauso weit entfernt wie drei Tage zuvor sich noch nicht einmal schämende Schalker im für die Gäste nur peinlichen Pokal-Vergleich. Wie S04 führten auch die Kangaroos mit 2:0, um in der folgenden Spielzeit kein Land mehr zu sehen (29:6/12.). Paderborns Playmaker Tim Black hatte die Partie schnell im Griff, erzielte 17 seiner 25 Punkte vor der Pause, versäumte es aber auch nicht, seine Mitspieler (Michael Buse, Marius Nolte) regelmäßig in Szene zu setzen. Sieben von neun Gastgebern punkteten vor dem Seitenwechsel. Nach 40 Minuten hatten schließlich auch Julius Dücker (2) und Daniel Lieneke (3) ihre Zähler zum achten Saisonsieg beigetragen, wobei Letztgenannter (0/2 aus dem Feld) mit seiner Offensivausbeute nach seinem so starken Saisonstart erneut nicht ganz zufrieden gewesen sein dürfte. In den letzten vier Spielen verteidigte der Ex-Sälzer zwar gewohnt stark, markierte aber nur vier Punkte im Schnitt. »Daniel ist in einem kleinen Tal, aber in den wichtigen Spielen bleibt auf ihn Verlass, gegen den MBC hat er großartig gearbeitet«, sagte Mehrdadi.
Schröno Baskets: Buse (14 Punkte, 13 Rebounds), Lieneke (3), James (4/ein Dreier), Dücker (2), Duggen (4/1), Black (25/5, 5 Assists), Kemna (2), Nolte (16, 9 Rebounds), Esterkamp (18/1).
Iserlohn: Viardo (2), Lane (20/2), Rueter (3/1), Poerschke (5/1), Sellers (12), Janke (2), Pilz, Veit (10).
Zuschauer: 1600.
Stationen: 0:2 (1.), 9:2 (3.), 18:4 (7.), 21:6 (10.), 29:6 (12.), 37:11 (15.), 49:22 (20.), 55:31 (24.), 65:34 (29.), 70:38 (30.), 81:40 (35.), 88:54 (40.).

Artikel vom 14.11.2005