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Schülerzahlen
sinken drastisch

Nur zehn Kinder in Klasse fünf

Von Ingo Schmitz
Höxter (WB). Dunkle Wolken über der Hauptschule Marienmünster: Nach einer Studie des Verbandes Bildung und Erziehung wird die Zahl der Hauptschüler drastisch abnehmen. Laut Prognose werden im Jahr 2013 nur noch zehn Kinder in die fünfte Klasse gehen.

Doch Marienmünster steht mit diesem Problem nicht allein. Auch andere Schulstandorte sind nach Angaben des Verbandes gefährdet. 156 der landesweit 227 Hauptschulen sind betroffen. Neben den sinkenden Schülerzahlen tragen für diese Entwicklung auch die Eltern die Verantwortung. Sie wenden sich mehr und mehr von der Hauptschule ab, heißt es in dem Gutachten, das gestern vorgestellt wurde.
Derzeit wechselt nach der vierten Klasse jedes vierte Kind in die Hauptschule Marienmünster, in der 141 Schüler unterrichtet werden. 40 Prozent besuchen nach der Grundschule die Realschule sowie 36 Prozent das Gymnasium. Aktuell befinden sich 18 Jungen und Mädchen in der fünften Klasse. Schon im Schuljahr 2008/09 werden es laut Studie 16, im Schuljahr 2013/14 nur zehn sein.
Bürgermeister Ulrich Jung kündigte gestern auf WESTFALEN-BLATT-Anfrage an, dass sich der Schulausschuss am 30. November mit den neuesten Schülerzahlen unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung befassen werde. »Mit dabei werden der Schulrat und die Schulleiter sein. Dann gilt es zu entscheiden, ob wir handeln wollen«, sagte Jung. Grundsätzlich hänge die Stadt von den Entscheidungen in Düsseldorf ab. Derzeit lasse sich eine Tendenz zur Stärkung der kleinen Schulen erkennen. »Man hat erkannt, dass kleine Schulen leistungsfähig sind«, sagte Jung.
Er betonte, dass Marienmünster viel dazu beitrage, die Hauptschule so attraktiv wie möglich zu gestalten. Dazu gehöre an drei Tagen in der Woche eine freiwillige Nachmittagsbetreuung mit pädagogischem Konzept. »Die Lehrer sind bereit, dafür freiwillig pro Woche zwei Stunden mehr zu arbeiten«, erklärte Jung. Zudem wird die Stadt nächste Woche Gespräche mit der Stadt Höxter führen. Es soll diskutiert werden, ob auch Kinder aus Ovenhausen und Fürstenau zur Hauptschule Marienmünster gehen können.

Artikel vom 08.11.2005