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Geschäfte mit Erdgas

Bindung an den Ölpreis ist unverzichtbar


Ich höre, dass die Bezugspreise für Gas um 30 Prozent gestiegen seien und die Gaskonzerne daraus eine Berechtigung ableiten, die Gaspreise für Endkunden ihrerseits in ähnlicher Größenordnung zu erhöhen. Das ist aber nicht gerechtfertigt, denn alles, was zwischen Bezugspreis und Endpreis liegt, erhöht sich doch kaum.
Wenn der Bezugspreis für die Konzerne etwa bei 30 Prozent des Endverbraucherpreises liegt, so dürfte doch nur die eigentliche Erhöhung weiter gegeben werden. Das hieße dann, dass eine Erhöhung für Endverbraucher nur um die zehn Prozent (+MwSt.) gerechtfertigt wäre. Warum kümmert sich das Kartellamt nicht um diese Margen? Die Stadtwerke Bielefeld haben dem wohl mit ihrer mäßigen Erhöhung zum 1. Januar und 1. August 2005 um etwa 14 Prozent schon Rechnung getragen.
Eine weitere Preisbindung an den Ölpreis ist, wie ich meine, unverzichtbar, denn nur so können wir uns gegen Erpressungsversuche der Lieferländer wehren. Russland braucht nur bei den zwei großen Leitungen den Gashahn zuzudrehen, und ganz Europa kommt in die Katastrophe. Glaubt nun jemand im Ernst, die Lieferländer würden ihre Preise ermäßigen, wenn die Ölpreisbindung fällt? Eher das Gegenteil könnte der Fall sein. Mit welcher Blauäugigkeit meint man hier, an das knallharte Geschäft mit unserer lebensnotwendigen Energie herangehen zu können?
EKKEHARD SCHAARSCHMIDT33716 Bielefeld

Artikel vom 10.12.2005