10.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Der Ungeist des Lügens


Zu dem Beitrag »Gegen den Ungeist des Aufrechnens«:
Der Artikel bezog sich auf die Versöhnungsbotschaft des polnischen Klerus aus dem Jahre 1965 und seinen Anspruch auf Mitsprache bei der Erstellung deutscher Mahnmale, die der Erinnerungskultur dienen sollen. Hat man aber je gehört, dass Polen Rücksicht auf Aussöhnung mit Deutschland nahm, wenn es um den Bau vieler eigener Gedenkstätten ging, die an deutsche Schandtaten erinnern und der Schuldpflege dienen sollen? Mir ist kein einziger Einspruch bekannt.
Was die Versöhnungsbotschaft angeht, so ist bekannt, dass diese unter dem Druck der polnischen Gläubigen zurückgenommen beziehungsweise relativiert wurde. Die Behauptung des dortigen Klerus, die Gläubigen seien damals von den Kommunisten aufgehetzt worden, ist wenig überzeugend, denn wer die damalige Stimmung kennt, weiß, dass ein Aufhetzen nicht erforderlich war. Jedenfalls sah sich der der Klerus genötigt zurückzurudern.
Fazit: Noch wichtiger als gegen den Ungeist des Aufrechnens anzugehen, ist es, gegen den Ungeist des Lügens anzugehen.
BERNHARD KAISER33790 Halle

Artikel vom 10.12.2005