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Es weihnachtet grün, rot, gold

Engelsfiguren sind dieses Jahr der große Trend beim bevorstehenden Fest

Von Jens Heinze und
Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Engelsfiguren in allen Variationen sind der große Trend für das bevorstehende Weihnachtsfest. Außergewöhnliche Farben wie violett oder rosa sind dagegen verpönt. Beim »Fest der Feste« geht es wieder ganz traditionell zu. Grün und Rot mit einem Schuss Gold dominieren den Baum, sagen Elke Kühl und Ursula Niehaus.

Die beiden Damen müssen es wissen. Elke Kühl ist Weihnachtsprofi - die 59-jährige Sennestädterin veranstaltete am Wochenende den mittlerweile 13. vorweihnachtlichen Markt in der Ravensberger Spinnerei. Ursula Niehaus war eine von insgesamt 100 Ausstellern (das ist neuer Rekord) der dreitägigen Veranstaltung und präsentierte den tausenden Besuchern eine Auswahl aus ihrem Heeper Handarbeits- und Kunstgewerbegeschäft.
»Grün, rot und ein bisschen gold - die traditionellen Farben sind in diesem Jahr zum Fest angesagt«, bot Ursula Niehaus einen Ausblick auf die Advents- und Weihnachtszeit 2005. Entsprechend war das Angebot an ihrem Stand im Erdgeschoss der Ravensberger Spinnerei: Nikoläuse und Wichtel im bekannten knallroten Gewand. Nur eine Ausnahme fiel auf, und das nicht nur wegen des hohen Preises für die etwa 30 Zentimeter kleine Figur: der Stehauf-Weihnachtsmann made in USA war glatt am deutschen Geschmack vorbei produziert worden. Dem Dekostück mit einem geschätzten Gewicht von gut zwei Kilo hatte man im Land der unbegrenzten Möglichkeiten einen violettfarbenen Mantel verpasst.
Was trotz schweren Verstoßes gegen den Weihnachtstrend 2005 aber kaum einen der vorwiegend weiblichen Besucher wirklich störte. Denn die Schau- und Kauflustigen interessierte neben den ebenfalls begehrten Nikolaus- oder Rentier-Figuren vor allem eines - Engel und Putten. Ob mit und ohne Gesicht, ob aus Holz, Keramik oder, künstlerisch verfremdet, auf Leinwand gemalt: die Himmelsboten waren einfach der Renner des vorweihnachtlichen Marktes. »Engel sind hoch im Trend«, freute sich Hobbykünstlerin Angelika Voß an ihrem Verkaufsstand, wo Keramik-Engelsfiguren aus Eigenproduktion zu erwerben waren. Nur in einem Punkt war die Begeisterung von Angelika Voß getrübt: so viel Ware, wie vergangenes Wochenende von der Kundschaft verlangt wurde, hatte sie nicht auf Lager.
Womit sich Messeveranstalterin Elke Kühl vollauf bestätigt sah. Fünf bis zehn vorweihnachtliche Märkte, so die Sennestädterin mit 25-jähriger Berufserfahrung, führe sie jedes Jahr in Ostwestfalen und Umgebung durch. Doch das »Heimspiel« in der Ravensberger Spinnerei sei auch im 13. Veranstaltungsjahr der Markt mit dem weitaus meisten Publikum.

Artikel vom 07.11.2005