Historisches Museum: Ausstellung ist Publikumsrenner
Von Hendrik Uffmann Bielefeld (WB). »Ooh, ich höre Legosteine rascheln«. Begeistert stürmt ein Junge durch die Tür zur Karderie des Historischen Museums. Dort öffnete am Sonntag die Ausstellung »Weltenbau mit Noppenstein«, in der es fast alles rund um die kleinen Plastiksteine zu sehen gibt - und die sich gleich am ersten Tag als echter Publikumsmagnet entpuppte.
Die Faszination, die von Lego ausgeht, verbindet ganze Generationen. Der beste Beweis dafür waren die Besucher, die gestern als erste die Ausstellung besuchten. So wie Roswitha von Oepen, die gemeinsam mit Enkeltochter Vivian gekommen war. »Damit hat dein Vater früher auch schon gespielt«, erklärte sie der kessen Sechsjährigen, die ebenfalls für Lego schwärmt - und zum Teil mit den gleichen Steinen ihre Phantasie aufleben lässt, die ihr Vater als Kind auch schon benutzt hat. »Wir haben bestimmt noch drei Umzugskartons mit Steinen für eine Stadt, den Flughafen, eine Ritterburg, und ich weiß nicht was noch alles«, erzählte Roswitha von Oepen. »Und die Feuerwehr und die Polizei«, ergänzte Vivian. Denn natürlich will sie nicht nur mit den schon »gebrauchten« Sachen ihres Papas spielen, zur Einschulung im Sommer gab es einen ganzen Tornister voller Lego. Dass Eltern und Großeltern ebenso wie die Kinder immer noch begeistert sind von der genialen Spielzeugerfindung aus Dänemark zeigte sich an fast jeder der Vitrinen. Ob die Ritter, die sich zur Schlacht formieren, Archäologen bei der Ausgrabung ägyptischer Grabstätten, Weltraum-Szenen oder Lego-Technik, wo realistische und funktionstüchtige Traktoren zu sehen sind. »Die gab es zu meiner Zeit noch nicht. Aber dafür habe ich selbst bewegliche Sachen aus Lego gebaut und mit Elektromotoren versehen«, schwärmte Oliver Steinkamp. Heute hofft er, dass sein Sohn Phil (3 Jahre), den er mit zu der Ausstellung gebracht hatte, einmal mit der gleichen Begeisterung eigene »Entwürfe« aus Lego gestalten wird. Überhaupt scheint es in Sachen Lego bei vielen Bielefeldern so etwas wie eine Familientradition zu geben. Opas erklärten ihren Enkel die Ausstellungstücke, Väter - und auch Mütter - berichten von »damals«. Das schönste an Lego ist aber wohl, dass man sich seine eigene Welt bauen kann. So wie Vivian: »Ich hab mir neulich ein ganzes Piratenhaus gebaut, das ich mir selbst ausgedacht habe.«
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