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Ein klassisches Lehrstück

»Manderlay«: Zweiter Teil einer Amerika-Trilogie


Seinen Anti-Amerikanismus pflegt der Däne Lars von Trier seit Jahren mit Erfolg. »Manderlay«, der nach »Dogville« zweite Teil seiner offiziellen Amerika-Trilogie, widmet sich dem Thema Sklaverei.
Die Begabung des Filmemachers zeigt auch »Manderlay« als streng theaterhaft inszenierte Parabel über die äußeren Bedingungen und inneren Auswirkungen von Sklaverei. Der Film wurde komplett in einer großen Halle gedreht. Als Requisiten reichen ein paar alte Türen, Betten, Mauerreste. »Manderlay« ist ein klassisches Lehrstück im Sinne Bertolt Brechts. Lars von Trier ätzt gegen ein Amerika, das die eigenen Werte rigoros über die Werte fremder Kulturen stellt und als bewaffneter »Freiheitsbringer« die Welt unsicher macht. Parallelen zum Auftreten der US-Armee in Ländern wie Irak sind durchaus beabsichtigt.

Artikel vom 10.11.2005