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Arminen überzeugen erst bei der Analyse

»Das war gar nichts«: Fatmir Vata und Markus Schuler wählen wohltuend deutliche Worte


Von Dirk Schuster
Frankfurt (WB). In die Enttäuschung über das Nulldrei mischte sich bei den Arminen schnell die Einsicht, viel zu wenig getan zu haben gegen die Niederlage. Dass Defensivspieler Markus Schuler und Offensivspieler Fatmir Vata zur Analyse deutliche Worte wählten, war mit das Erfreulichste am trostlosen Betriebsausflug der Ostwestfalen ins Hessische.
»Das war gar nichts«, sagte Vata kopfschüttelnd. Und Schuler äußerte: »In der ersten Halbzeit haben wir jede Kugel verloren. Und in der zweiten sind wir nur sporadisch nebenher gelaufen.«
Eigentlich hatte Schuler es vermeiden wollen, spezielle Spieler zu kritisieren, konterte die Frage nach Zumas körperlichem Zustand und der daraus resultierenden Negativ-Wirkung auf Arminias Spiel darum mit: »Eine solche Niederlage machen wir nicht an Einzelnen fest.« Dann driftete der 28-Jährige aber doch in die Einzelkritik ab: »Beim 0:2 sehe ich nicht gut aus. Da hätte ich früher reinrücken müssen. Tut mir leid.«
Leid für die Mannschaft, aber ganz ehrlich: Die Arminia wirkte schon nach dem 0:1 nicht mehr so, als könne sie wie nach den Rückständen in Nürnberg (3:2 nach 0:1 und 1:2) auch die Partie in Frankfurt drehen. »Copados Freistoßtor war der Knackpunkt und hat uns weg von unserer Taktik gebracht. Wenn's zur Halbzeit 0:0 steht, können vielleicht wir kontern«, analysierte Fatmir Vata. Auch, wenn der Albaner das 0:3 »etwas zu hoch« fand, stellte der faire Verlierer anerkennend fest: »Eintracht ist eine Kontertruppe. Die sind wie wir.«
Zwei Wochen haben Schuler, Vata und die anderen Arminen Zeit, den Rückschlag, der sich zwar kaum tabellarisch, fußballerisch aber um so deutlicher offenbarte, zu verarbeiten. Für Schulers Geschmack ist das zu lange. »Nach einer solchen Klatsche möchte man gern sofort wieder spielen.« Der erste Gegner nach der 14-tägigen Ohnmacht heißt Bayern. Da ist es beinahe wurscht, wieviel Zeit vergeht. Schwer wird's sowieso. Aber »gegen die haben wir nichts zu verlieren«, macht Vata sich und den anderen Mut.
Immerhin gelang es Schuler, der Niederlage doch noch etwas Gutes abzugewinnen: »Das war ein Schuss vor den Bug zur richtigen Zeit. Jetzt wissen wir, woran wir sind. Es gilt nun, alle Kräfte zu bündeln für den Klassenerhalt.«

Artikel vom 07.11.2005