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Bier am Tresen wird nicht teurer

Einnahmen der Kneipen spärlich - Schnellimbisse laufen besser

Burgerrestaurants ziehen Kunden an. Foto: Reuters

Düsseldorf/Bonn (dpa). Die Preise in den nordrhein-westfälischen Hotels und Restaurants bleiben im Winter stabil. Dies gelte selbst dann, wenn die Mehrwertsteuer erhöht werde, sagte Helmut Otto, Präsident des DEHOGA Gastgewerbe NRW, am Freitag: »Unsere Gäste sind bei den Preisen sehr sensibel. Erhöhungen sind fast nicht durchsetzbar«.
Während die Hotels etwa durch Messen und Kongresse gute Umsätze erzielten, stagnierten die Einnahmen der Kneipen und Restaurants seit acht Jahren, berichtete DEHOGA-Sprecher Thorsten Hellwig. Dass die Restaurants nach der Euro-Einführung mit Preiserhöhungen die Krise selbst verstärkt haben könnten, glaubt Hellwig nicht: »Einige haben zwar die Preise stark heraufgesetzt, aber das geschah nicht flächendeckend.« Wer Gastronomie zum Erlebnis mache und dies gut kommuniziere, habe eine Chance: »Wir müssen uns mehr an den Nachfragern orientieren.«
Das Geschäft der Schnellimbisse läuft wieder etwas besser. Besonders Burger-Restaurants und Bäckerimbisse hätten zugelegt, teilte die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) in Bonn mit. Die Kundenzahlen stiegen im ersten Halbjahr um ein Prozent.
Aktionsangebote hätten vermehrt weibliche Gäste, Singles und junge Paare ohne Kinder in die Schnellrestaurants gelockt. Dagegen schlug sich die Zurückhaltung der Konsumenten bei den klassischen Restaurants nieder - die Kundenzahlen sanken im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent. Insbesondere junge Familien blieben immer öfter fern.
Deutlich mehr konsumiert wurden belegte Brote, Brötchen und Sandwiches, die im Außer-Haus-Markt um insgesamt 8,7 Prozent zulegten. Das größte Wachstum bei der Schnellverpflegung verbuchten laut ZMP mit einem Plus von 7,2 Prozent die Fleischsnacks. Die großen Burgerketten hätten dem Markt mit viel Werbung neue Impulse gegeben. Immer stärker gefragt sei aber auch Vegetarisches, vor allem Salate.

Artikel vom 05.11.2005