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Ein fiktives Dorf namens Dogville

Nicole Kidman ist die nette Grace.Foto: Arte

Arte, 20.40 Uhr: Einer der ungewöhnlichsten Spielfilme der jüngsten Zeit ist heute zu sehen: »Dogville« von Lars von Trier. Das fast drei Stunden lange Werk, das in einem fiktiven amerikanischen Dorf namens Dogville spielt, kommt fast völlig ohne Kulissen aus. Wände und Straßen sind nur durch Striche auf dem Theaterboden erkennbar. Ein hochkarätiges Ensemble von Nicole Kidman über Ben Gazzara bis Lauren Bacall sorgt für ein Kinoereignis, das unter anderem 2003 mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet wurde.
In dem Film findet Grace (Kidman) Zuflucht in Dogville, übernimmt alle Arten von Arbeit und wird nach und nach von den Einwohnern unterdrückt und missbraucht. »Dogville« gilt als kritische Abhandlung über Ausbeutung, Erniedrigung und Macht. Der Film wurde auch als parabelhafte Darstellung eines US-Humanismus gedeutet, hinter dem sich brutale Machtstrukturen verbergen. Arte zeigt ihn als Erstausstrahlung.

Artikel vom 07.11.2005