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Kosmische Kieselsteine
als helle Feuerkugeln

Sternschnuppenspektakel am Wochenende

Bei klarer Sicht lohnt sich der Blick zum Himmel.

Potsdam/Washington (dpa). Sternschnuppenspektakel am Nachthimmel: Der Meteorstrom der Tauriden lässt derzeit seltene, besonders helle »Feuerkugeln« am Firmament aufflammen. 100 000 Kilometer pro Stunde schnelle kosmische Kieselsteine verursachen so genannte Boliden, die bei wolkenfreiem Himmel auch von Deutschland aus die ganze Nacht über zu sehen sind. Sie sind zwar nicht sehr häufig, können dafür aber nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA so hell leuchten wie der Vollmond. »Bei klarer Sicht lohnt sich auch schon zwischen 18 Uhr und 21 Uhr ein Abendspaziergang«, sagte der Präsident der Internationalen Meteor-Organisation (IMO) Jürgen Rendtel vom Astrophysikalischen Institut Potsdam (AIP).
Die Wetteraussichten für Deutschland sind allerdings gemischt: In der Nacht zum Sonntag soll es den Vorhersagen zufolge im Alpenvorland und im Nordwesten regnen. Im übrigen Land ist es dagegen nur gering bewölkt. Günstig für die Beobachtung ist, dass kaum Mondlicht stört. Die schmale Mondsichel steht am Wochenende nur abends noch knapp über dem Westhorizont.
Ursprung der Sternschnuppen ist eine kosmische Staubspur, die unsere Erde jedes Jahr Anfang November kreuzt. Diese Bruchstücke des Kometen Encke und anderer Himmelsobjekte rasen mit einer Relativgeschwindigkeit von 100 000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre, verdampfen und bringen die Luftmoleküle zum Leuchten. Da die resultierenden Meteore dem Sternbild Stier (Taurus) zu entströmen scheinen, trägt der Meteorstrom den Namen Tauriden.

Artikel vom 05.11.2005