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Von Heesen
lässt Zuma
entscheiden

Frau oder Fußball

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). »Es gibt Dinge, die sind wichtiger im Leben als Fußball.« Darum hat es Trainer Thomas von Heesen DSC-Stürmer Sibusiso Zuma freigestellt, ob er am Samstag zum Fußball-Bundesligaspiel der Arminia in Frankfurt nachreist. Zumas hochschwangere Frau Zinhle erwartet ein Baby.
Erwartungsfroh: Sibusiso Zuma.

Geburtstermin war vergangenen Dienstag, noch aber hält sich das zweite Zuma-Kind zurück. Weil der Südafrikaner, der vom Verband zum Länderspiel am 12. November in Port Elizabeth gegen Senegal eingeladen worden ist, seiner Frau nah sein möchte, stieg er Freitag nicht in den Mannschaftsbus Richtung Frankfurt. Die Arminen absolvierten hier ihr Abschlusstraining - ohne Zuma. »Wie ich ihn kenne, wird er nachkommen«, hatte Thomas von Heesen vor der Abfahrt gesagt. Und tatsächlich: Zuma hat sich entschieden, Samstag in Paderborn ins Flugzeug zu steigen. Gegen Mittag wird er in Frankfurt erwartet. Immer unter der Voraussetzung, dass sich im Krankenhaus keine Komplikationen ergeben.
Sollte sich Zuma doch anders entscheiden, »wäre Fatmir Vata erste Wahl«, legte sich von Heesen fest. Andernfalls könnte sich Vata vage Hoffnungen machen, im defensiven Mittelfeld den Platz des verletzten Radim Kucera auszufüllen. Von Heesen: »Fatmir denkt wie ein Stürmer. Wenn er in der Offensive den Ball verliert, bleibt er stehen. Dadurch könnten große Löcher entstehen. Ich bin kein Vorsichtiger, aber mir geht's um die Grundordnung.«
Zuverlässige Alternative wäre Detlev Dammeier. Er könne die Position am perfektesten spielen. Was gegen die Nominierung des 37-Jährigen spricht, erklärte von Heesen so: »Wenn Frankfurt auf seine Seite Jermaine Jones stellt, entsteht ein Schnelligkeitsnachteil.« Von Heesen behält es sich vor, kurz vor dem Spiel »aus dem Bauch heraus« zu entscheiden. Er wird schon das Richtige tun. Seit der Trainer seinen 44. Geburtstag feierte - das war am Tag des 1:1 in Leverkusen - hat Arminia nicht mehr verloren. Altersweisheit?
Eine andere Position für Vata wäre die im rechten Mittelfeld. Weil Marco Küntzel jedoch nicht nur Woche für Woche zuverlässig spielt, sondern zuletzt auch »überragend trainiert« habe, gebe es keinen Grund, ihn rauszunehmen.

Artikel vom 05.11.2005