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Bezirksligaderby ohne Favoriten

Handball: Coach Frank Brennecke warnt sein Team vor Überheblichkeit

Von Thomas Bertz
Bielefeld (WB). Handball-Bielefeld schaut an diesem Wochenende nach Jöllenbeck: Und zwar nicht unbedingt wegen der Verbandsliga-Spitzenmannschaft, nein, es ist die »Jürmker«-Reserve auf die sich das Zuschauerinteresse fokussieren dürfte. Im Spitzenspiel der Bezirksliga kommt es zum Derby mit der TG Schildesche. Mit jeweils 10:2 Punkten rangieren die beiden jungen Mannschaften direkt hinter dem Spitzenreiter TuS Spenge II.

Die Favoritenrolle im Nachbarschaftsduell schieben TG-Coach Sebastian Cuhlmann und 97-Betreuer Ulf-Peter Schroeder untereinander zu. »Meine Favoriten vor der Saison waren Spenge und Schildesche, unser Anspruch Platz eins bis zwei. Damit ist doch alles gesagt«, meint Schroeder, der noch nicht sicher ist, welche Spieler Trainer Jurek Gorski aufbieten kann.
»Wenn wir immer mit unserer stärksten Truppe auflaufen könnten, würden wir keinen Punkt abgeben, aber da wir das nicht können, müssen wir abwarten«, so der Chef der Handballabteilung. Zu große Bedeutung im Kampf um den Aufstieg rechnet Schroeder dem Spiel nicht bei, da es dazu noch zu früh in der Saison sei. »Wer sich den Aufstieg als Ziel setzt, der muss den Aufsteiger Schildesche besiegen«, schiebt Seppl Cuhlmann die Favoritenbürde ins Lager der Gastgeber, wenn gleich er die »Jürmker«-Reserve mit seiner Mannschaft auf Augenhöhe sieht: »Die haben unsere Kragenweite.« Zu gerne würde er endlich gegen eine Jöllenbecker Mannschaft gewinnen, nachdem seine Truppe zuletzt gegen die Verbandsliga-Mannschaft stets den Kürzeren gezogen hatte.
Die Mannschaft von Frank Brennecke erwartet mit dem Tabellenneunten HSG Stemmer-Friedewalde einen vermeintlich einfachen Gegner, doch der »Dicke« warnt: »Die sind stärker, als die Tabelle aussagt.« Zahlreiche Ausfälle habe Stemmer zu Saisonbeginn zu verzeichnen gehabt und so Punkte liegengelassen. »Ihre Stärke werden sie uns beweisen wollen«, prophezeit der Übungsleiter. Und das ist nicht das einzige Problem. Trotz des Ausfalls von Jörn Boeckstiegel (Bänderriss) ist die Personallage blendend: »Für die einen ist es Luxus, für die anderen ein Problem«, kommentiert Brennecke, der zahlreiche Alternativen auf der Bank sitzen hat. »Es wird immer enger, wer spielt«, berichtet der Coach.
In der Heimat ist auch Landesligist HSG Schröttinghausen/Babenhausen eine Macht. Nun muss die Mannschaft von Michael Brennemann ihre Klasse auch einmal auswärts beweisen, um sich wirklich in der Spitzengruppe der Liga festzusetzen. »Wir wollen versuchen an unsere Angriffsleistung anzuknüpfen«, sagt der Trainer, dem auch noch die Erklärung fehlt, warum sich sein Team in der Fremde so schwer tut. In Isselhorst sollen die Saisonpunkte acht und neun eingefahren werden.
In der Frauen-Landesliga dürfte das Aufeinandertreffen des HT SF Senne und des TSV Schloß Neuhaus für HT-Coach Mark Fischer etwa ganz Besonderes sein, ist er doch derzeit 2. Vorsitzender der Handball-Abteilung des Paderborner Clubs. »Ich will dieses Spiel gewinnen, alles andere zählt am Sonntag nicht«, sagt Fischer, der den Gegner sehr gut kennt.

Artikel vom 05.11.2005