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»Falsches Geständnis« von Pfahls?

Staatsanwaltschaft weist Vorwürfe als »abwegig« zurück


Augsburg (dpa). Ex-Staatssekretär Ludwig-Holger Pfahls soll sich vor seinem Prozess von der Augsburger Justiz zu einem »falschen Geständnis« gedrängt gefühlt haben. Nach Angaben des ARD-Magazins »Report München« schrieb der später wegen Steuerhinterziehung und Vorteilsannahme zu 27 Monaten Verurteilte an seine Töchter, man wolle ihn zwingen, irrtümliche Angaben aus der Anklageschrift zu bestätigen. Pfahls hatte im Verfahren gestanden, von dem nach Kanada geflüchteten Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber für Rüstungsgeschäfte zwei Millionen Euro auf ein Schweizer Tarnkonto erhalten und nicht versteuert zu haben.
Oberstaatsanwalt Reinhard Nemetz sagte dazu, der Brief an die Töchter sei nach der ersten Vernehmung von Pfahls beschlagnahmt und als Beweismittel behandelt worden. In einer Nachvernehmung habe Pfahls seine von der Anklageschrift abweichende Darstellung des Geldflusses von Schreiber bekräftigt. Dabei sei es nicht um die Höhe, sondern um die Verteilung der Summe gegangen. Nemetz: »Von einem falschen Geständnis zu sprechen, ist abwegig.« Wesentlich sei, dass Pfahls das Geld real bekommen habe.

Artikel vom 08.11.2005