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Bruelheide mit
Kraft und Auge

TuS 97 feiert 38:34 (22:13)-Heimsieg

Bielefeld (WB/jm). Der »alte Mann« und das Mehr: Nicht zuletzt die kompromisslose Wurfgewalt eines Ralf Bruelheide - 14 Treffer bei 16 Versuchen - bescherte dem Handball-Verbandsligisten TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck einen 38:34 (22:13)-Heimsieg über HSG Stemmer/Friedewalde. Nach zwei glanzlos eingefahrenen Punkten hagelte es Selbstkritik. »Wir waren alle völlig unzufrieden mit der Leistung«, grantelte Trainer Frank Brennecke.

Mit drei Treffern in den ersten sechs Minuten zeigte Alexander Herbolt dem Gegner gleich, wer der Herr in der Halle war. Mal listig (Duderstadt), mal mit platzierter Urgewalt (Bruelheide) schuf sich der TuS 97 über 5:3 (7.), 9:5 (13.) und 17:13 (26.) ein beruhigendes Polster.
Abwehrchef Sven-Eric Husemann spielte vorne am Kreis. »Wir wollten das Tempo hoch halten und deshalb keinen Abwehr/Angriff-Wechsel vornehmen«, erläuterte Frank Brennecke diese Maßnahme. Weil die Deckung recht ordentlich blockte - auch wenn Brennecke das so nicht bestätigen wollte - und Stemmer/Friedewalde zu Fehlern zwang, stellten Duderstadt (3), Bruelheide und Grothaus mit einem furiosen 5:0-Zwischenspurt zur Pause die 22:13-Vorentscheidung her.
Doch dieses hohe Polster sollte sich als Gift für die weitere Einstellung erweisen, verbunden mit vorgenommen Wechseln auf den Flügeln und in der Deckung. Brennecke: »Wir haben zehn Prozent zu wenig gegeben«. Der Gegner kam erst auf 18:22 heran (35.), um dann wieder mit 22:30 (43.) alt auszusehen. Beim 34:27 (50.) gönnte Brennecke seinem verlängerten Arm Ralf Bruelheide die erste Verschnaufpause.
Erneut sorgten 0:4 Tore für Unmut auf der Tribüne. »Wir haben zu fahrlässig agiert«, nahm der TuS 97-Coach beim 34:31 eine Auszeit, um seine Schützlinge auf die Schlussminuten einzuschwören. Mehr tun als nur das Ergebnis zu verwalten: Diese Botschaft wurde erhört. Beim 38:33 hatten sich die Mienen längst wieder erhellt. »Wir sind zwar nie in Gefahr geraten, das Spiel zu verlieren. Aber die Einstellung hat mir nicht gefallen«, resümierte Brennecke. »Wir haben zehn Prozent zu wenig gegeben. Wir müssen mental daran arbeiten, konstanter zu werden, 60 Minuten Vollgas zu geben«. Die zweite Hälfte ging immerhin mit 16:21 klar verloren. Ein stärkerer Gegner hätte die TuS 97-Schwächen an dem Tag womöglich bestraft.
TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Lehmeier/Tiemann - Grothaus (9), Brenker, A. Vollmer, Eggert (3), Herholt (4), Schlüter, M. Volmer (1), Duderstadt (5), Bruelheide (14/2), Vogelsang (1), Husemann (1).

Artikel vom 07.11.2005