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Die Klassiker
werden gelesen

WESTFALEN-BLATT-Jugendbücher

Von Dietmar Kemper
Bielefeld (WB). »Auch Erwachsene lesen Jugendbücher«, weiß Susanne Ziemer von der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (avj) in Stuttgart. Wie viele Mütter und Väter in den 14 gleichermaßen spannenden wie anregenden WESTFALEN-BLATT-Büchern geschmökert haben, ist nicht herauszufinden.

Gleichwohl steht fest: Die Reihe ist ein großer Erfolg, und wer noch einen oder alle Titel haben möchte, muss sich sputen.
Jedes Buch kostet 2,95 Euro; wer alle 14 Titel erwirbt, dem kommt diese Zeitung beim Preis sehr entgegen. Statt 41,30 Euro kostet das Gesamtpaket nur 35,40 Euro. Heißt im Klartext: Zwei Bände gibt es gratis. Im Angebot sind allesamt Klassiker: »In 80 Tagen um die Welt« lohnt das Lesen genauso wie »Die drei Musketiere«, »Die Schatzinsel«, »Onkel Toms Hütte« oder »Robinson Crusoe«.
5000 neue Kinder- und Jugendbücher sind im vergangenen Jahr im deutschsprachigen Raum erschienen, aber die Faszination von »Lederstrumpf« oder »Robin Hood« leidet darunter nicht. »Die alten Klassiker werden genauso gelesen wie moderne Klassiker etwa von Paul Maar«, sagte Ziemer vom avj dieser Zeitung. Vor allem Jungen greifen gern zu Büchern, in denen eine spannende Geschichte vor einem geschichtlichen Hintergrund erzählt wird. In Kinder- und Jugendbüchern lernen Heranwachsende, wie sich Menschen in bestimmten Situationen verhalten und warum sie so handeln. Das lässt Rückschlüsse auf eigene Lebensphasen zu, auch wenn es darin weniger dramatisch zugeht. Mut oder Feigheit, Freundschaft oder Hass, Moral oder Rücksichtslosigkeit, Liebe oder Rache - das sind Fragen, die immer wieder beantwortet werden müssen und die Zeitläufte überbrücken.
»Kinder- und Jugendbücher sind ein wichtiges, aber auch schwieriges Segment«, betont Ziemer vom avj, in dem sich 70 Verlage zusammengeschlossen haben. Die Zahl der Minuten, die pro Tag gelesen wird, sinkt, und deshalb ist das Motivieren zum Schmökern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe: von Eltern, Lehrern, Politik, Zeitungen und Verlagen. Das fängt bei der Auswahl der Lektüre an. Wenn Kinder unterfordert werden, legen sie das Buch schnell zur Seite. Bei ihrer Studie »Lesemotivation in der Grundschule« (2001) kamen Karin Richter und Monika Plath von der Uni Erfurt zu dem Ergebnis: Kinder bevorzugen anspruchsvolle Geschichten, die vor allem abenteuerlich, spannend und phantastisch sein sollen.
Interessantes förderte zudem die Untersuchung JIM 2004 (Jugend, Information und Multimedia) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest zutage: Demnach nimmt »Bücher lesen« bei der Mediennutzung der 12- bis 19-Jährigen immerhin einen guten Mittelplatz ein. Am meisten lesen die 12- bis 13-Jährigen. Wissenschaftler sind sich darin einig, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Leselust in der Freizeit und den Leseleistungen in der Schule gibt. Wenn Eltern ihren Kindern gute Bücher schenken, helfen sie ihrem Nachwuchs vielleicht bei den Noten auf die Sprünge. Die WESTFALEN-BLATT-Jugendbücher gibt es in allen Geschäftsstellen.

Artikel vom 05.11.2005