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Da blitzt auch Schalk auf

Flämischer Meister David Teniers in Karlsruher Schau

Karlsruhe (dpa). David Teniers d.J. (1610-1690) war schon zu Lebzeiten ein gefragter Mann. Seine heiteren Gelage, detailgetreuen Alltagsszenen und Landschaftsbilder begeisterten die Zeitgenossen und verhalfen ihm zum raschen Aufstieg als Hofmaler.

Mehr als drei Jahrhunderte später ermöglicht eine Karlsruher Schau die Wiederentdeckung des neben Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck und Jacob Jordaens bedeutendsten flämischen Meisters des 17. Jahrhunderts. Von morgen an ist in der Kunsthalle die erste Gesamtschau des Werkes in Deutschland zu sehen. Gezeigt werden 90 Gemälde und 20 Zeichnungen von Teniers und seinen berühmten Vorläufern und Zeitgenossen wie Pieter Brueghel d.J. oder Jan Brueghel d.Ä.. »Alltag und Vergnügen in Flandern« dauert bis zum 19. Februar.
Die Ausstellung beleuchtet zunächst das Frühwerk Teniers. In den noch düsteren Bildern von Stuben, Scheunen und Gasthäusern wird der Einfluss der stärker moralisierenden niederländischen Genremalerei deutlich. Doch schon beim »Affenfest« (1633) blitzt der Schalk und die Lust an der Farbe auf. Je älter der Maler, desto entspannter die Bilder.
Neben den bäuerlichen Genrebildern gibt es Jahreszeiten-Bilder, elegante Gesellschaften oder Landschaftsskizzen. Teniers weit reichende Bedeutung illustrieren knapp 30 Reproduktionsgrafiken nach seinen Gemälden und drei riesige, Anfang 1700 in Brüssel für das Mannheimer Schloss gewirkte Wandteppiche.

Artikel vom 04.11.2005