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WM für Adidas ein Volltreffer

Sportartikelhersteller steigert den Gewinn um 33 Prozent

Herzogenaurach (dpa). Sieben Monate vor dem Anpfiff zur Fußball-Weltmeisterschaft zeigt sich Europas größter Sportartikelkonzern Adidas bereits in blendender Form. Dank vieler Aufträge und eines starken US-Geschäfts erhöhte der Konzern seine Ergebnis- und Gewinnprognosen für das Gesamtjahr und erwartet auch 2006 erneut kräftiges Wachstum.

»Der Countdown für die Fußball-WM hat begonnen«, sagte Vorstandschef Herbert Hainer gestern. Adidas ist einer der Hauptsponsoren. Das sportliche Großereignis in Deutschland füllt dem Konzern bereits jetzt die Orderbücher. Zum Ende des dritten Quartals lagen die Auftragsbestände für Schuhe und Bekleidung der Kernmarke Adidas um 14 Prozent über Vorjahr. Dies sei eine der höchsten in einem Quartal je erzielten Wachstumsraten, teilte adidas mit.
Die Erlöse im Gesamtjahr 2005 sollen daher »im hohen einstelligen Bereich« wachsen, der Gewinn um mindestens 20 Prozent, teilte das Unternehmen weiter mit. In den ersten neun Monaten stieg der Konzernumsatz um zehn Prozent auf gut 5,1 Milliarden Euro. Der Gewinn legte um 33 Prozent auf 434 Millionen Euro zu. Zieht man die Verluste aus der mittlerweile an die finnische Amer Sports verkauften Wintersport- und Outdoorsparte Salomon ab, ergab sich ein Gewinnplus von 31 Prozent auf 386 Millionen Euro.
Für 2006 erwartet Herbert Hainer ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich und eine zweistellige Gewinnsteigerung. »Wir sind auf dem richtigen Weg, 2006 und darüber hinaus erneut hervorragende Ergebnisse zu erzielen«, erklärte er. Die ersten WM-Produkte sollen bereits in Kürze vorgestellt werden. Davon erwartet Adidas im vierten Quartal einen zweistelligen Umsatzschub in Europa. In den ersten neun Monaten stagnierten die Erlöse in Europa bei 2,5 Milliarden Euro. In den USA, dem größten Sportartikelmarkt der Welt, stieg der Konzernumsatz dagegen um 14 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. »Unsere wichtige Region Nordamerika ist stärker als jemals zuvor«, sagte Hainer. Auch Asien (plus 26 Prozent) und Lateinamerika (plus 41 Prozent) legten zweistellig zu.
Der Kauf des US-Konkurrenten Reebok für 3,1 Milliarden Euro ist in den Planungen noch nicht berücksichtigt. Das Geschäft soll im ersten Halbjahr 2006 abgeschlossen werden. »Wir bleiben völlig überzeugt von den langfristigen Perspektiven für Adidas und Reebok zusammen«, sagte Hainer. Er bekräftigte, dass das Umsatzwachstum nach der Übernahme jedes Jahr im mittleren bis hohen einstelligen Bereich liegen dürfte.

Artikel vom 04.11.2005