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Kühle Rechner fangen Feuer

»Heiße Öfen« bremsen Heizkosten aus - Modelle für jeden Einrichtungsstil

Feuer als Wärmequelle kehrt in die Haushalte zurück. Nahezu neun Millionen Kaminöfen, Heizkamine und Kachelöfen kamen 2004 in Deutschland zum Einsatz. Und die Zahl der »Feuerstellen« wächst - pro Jahr um etwa 200 000.
In Zeiten steigender Energiepreise sind Kamin- und Kachelöfen als Wärmespender gefragt. Denn sie halten die Heizkosten auf Sparflamme. Das flackernde Feuer sorgt mit Strahlungswärme für angenehme Temperaturen und ein behagliches Raumklima.
Den klassischen Rahmen für heimischen Feuerzauber schafft ein offener Kamin. Seine Heizwirkung liegt aber lediglich bei zehn bis dreißig Prozent, die übrige Wärme zieht durch den Schornstein ab. Wird ein Kamin angeheizt, ist es wichtig, dass ausreichend Frischluft ins Zimmer gelangen kann.
Energiebewusste wählen einen Heizkamin mit verschließbarem Feuerraum. In ihm zieht die kühle Raumluft zum Heizeinsatz, wärmt sich an dessen Oberfläche auf und zirkuliert zurück ins Zimmer. Der Heizkamin nutzt so bis zu 70 Prozent der Energie im Brennmaterial zum Heizen, während die Glastür des Einsatzes Flammengenuss wie bei einem offenen Modell erlaubt.
Moderne Warmluft-Kachelöfen sorgen im Wohnbereich ebenfalls rasch für behagliche Wärme. Wie beim Heizkamin wird auch hier die Raumluft im Ofeninneren am Heizeinsatz erwärmt und zieht durch Luftgitter wieder zurück ins Zimmer. Über Warmluftkanäle können andere Räume ebenfalls beheizt werden. Die Kachelhülle strahlt maximal dreißig Prozent Wärme ab. Der klassische Grund-Kachelofen dagegen speichert die Heizwärme aus Feuerraum und Abgaszügen in seiner kompakten Masse aus keramischem Material. Er braucht etwa zwei Stunden Aufheizzeit und gibt die Wärme über viele Stunden ab. Auch mit Keramik verkleidete Heizkamine speichern einen Teil der erzeugten Wärme, um sie über längere Zeit wieder abzugeben.
Große Glastüren oder -scheiben machen viele aktuelle Kaminofenmodelle zur gefragten Alternative zum klassischen Kamin oder Kachelofen. Darüber hinaus sprechen Mobilität, der geringere Platzbedarf und relativ günstige Preise für die effektiven Einheizer. Der Ofen erhitzt hauptsächlich die Raumluft, wobei Wärme speichernde Keramikkacheln, Natur- oder Specksteinplatten den Anteil sanfter Strahlungswärme noch erhöhen.
Die moderne Feuerungstechnik mit geregelter Luftführung, Heizgasumlenkung und Nachverbrennung garantiert eine hohe Energieausbeute, einen schadstoffarmen Abbrand und geringe Ascherückstände - beim Kaminofen ebenso wie beim Heizkamin und Kachelofen. Als preisgünstige und bequem zu handhabende Brennstoffe eignen sich Holz, Pellets oder Briketts.
Jede Feuerstelle muss vom Schornsteinfeger abgenommen werden. Er sollte schon bei der Planung dabei sein, da er die Vorschriften des Bundeslandes beziehungsweise der Kommune kennt. Dazu gehören zum Beispiel Mindestabstände zu Wänden und brennbaren Materialien. Auch der Schornstein muss überprüft werden: Sind Höhe und Querschnitt für einen Anschluss geeignet? Faustregel: Lässt der Kaminofen nur einen geschlossenen Betrieb zu, ist kein eigener Schornsteinzug zur Abführung der Rauchgase notwendig, bei offenem Betrieb dagegen wohl.

Artikel vom 12.11.2005