04.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Haben Bezirksliganiveau«

Der ganz große Ausverkauf fand beim Tennispark nicht statt

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). »Wir haben den enormen personellen Aderlass gut aufgefangen und sind bei der ganzen Angelegenheit weich gelandet. Soll heißen: Wir werden in der Sommerrunde 2006 eine schlagkräftige Bezirksligamannschaft stellen«, zeigt der Tennispark-Trainer Kai Birck auf, dass die schlimmsten Befürchtungen nach dem Zerfall der Oberliga-Truppe nicht eingetreten sind.

Mitte Juli hatten die in der Oberligamannschaft engagierten Tennispark-Herren dem Vereinsvorstand in einem von allen Spielern unterschriebenen Brief eine Frist gesetzt: Bis Anfang August sollten sich der 1. Vorsitzende Dieter Slowik und seine Mitstreiter zu ihrem Aushängeschild bekennen - in erster Linie ging es dabei um Aufwandsentschädigungen. Dem Wunsch der Spieler kam der Vorstand nicht nach. »Wir waren und sind nicht dazu in der Lage, diese Forderungen zu erfüllen. Sie gehen weit über unsere Möglichkeiten hinaus«, so Dieter Slowik damals.
Nachdem zwischenzeitlich eine Fusion mit dem TC Dreeke-Jöllenbeck im Gespräch war, stand nach einer gemeinsamen Runde aller Spieler schnell fest: Im kommenden Jahr wird am Erdsiek kein Oberliga-Tennis mehr gespielt. Auf dem weiter im Amt bleibenden Tennispark-Trainer Kai Birck kam eine ganz harte Aufgabe zu. Er musste eine neue erste Mannschaft aufbauen. Viele Experten zweifelten daran, dass dessen Stärke überhaupt Bezirksliganiveau erreichen könnte. In der Bezirksliga spielte die zweite Garnitur der Schildescher um Punkte.
Viele sprachen von einem Ausverkauf, denn die Situation im Tennispark weckte natürlich die Begehrlichkeiten bei anderen Klubs. Sie wollten beim Ausverkauf richtig schön zuschlagen. Als einer der ersten Klubs bediente sich der TC Brackwede, die sich die Dienste von Jan-Christoph Boldt und den zurzeit in den USA weilenden Tim Mudrik sichern konnten. Björn Berg und Phillip van Hove werden in Zukunft für Rödinghausen aufschlagen. Marc Kuchenbecker wechselte nicht nur den Klub und den Bezirk, sondern auch die Altersklasse. »Wenn es meine Schulter zulässt, dann werde ich beim 1. TC Hiltrup in der Westfalenliga der Herren 30+ aufschlagen«, verrät der ehemalige Teamkapitän des Tennispark.
Auch die ehemalige Nummer eins des Klubs aus Schildesche, der Ungar Gergely Hultai, scheint einen neuen Klub gefunden zu haben. Er wird voraussichtlich bei BW Lemgo das Racket schwingen. Dort wird auch Patrick Engler, Spitzenkraft der zweiten Tennispark Formation, seine neue Tennisheimat haben. Ebenfalls nicht mehr dabei vom Kader der »Zwoten« sind Christian Rinderhagen (neuer Klub ist Versmold) und Matti Schulze, der zum Ortsnachbarn TC SuS Bielefeld wechselte.
Die Mannschaft vom Haller Weg schaffte in diesem Sommer den Sprung in die Bezirksliga. Interesse hatten die SuS'ler auch an Kiray Karasu, der sehr umworben wurde. »Kiray hatte uns schon eine Zusage gegeben, doch trotzdem hat der SuS ihn weiter umworben. Das war nicht gerade die feine englische Art«, so Trainer Birck.
Der konnte zum Glück den totalen Ausverkauf verhindern, denn mit Benjamin Dreier und Tim Horstmeier konnten zwei etablierte Kräfte gehalten werden. Hinzu kommt als Neuzugang Daniel König aus Rödinghausen. Dieses Trio bildet das Gerüst der zukünftigen Bezirksligamannschaft. Ergänzend kommen aus der früheren zweiten Mannschaft: Thorsten Bergmann (übrigens auch Zweitliga-Handballspieler beim TuS Spenge), Philipp Berns, Kiray Karasu, Kai Birck, Daniel Justus und Pilipp Parohl. »Damit haben wir eine Mannschaft, die in der Bezirksliga zwar nicht Gruppensieger werden kann, die aber konkurrenzfähig ist und die Klasse halten wird«, erklärt Kai Birck.
Eine zweite Mannschaft wird in der 1. Kreisklasse um Satz und Sieg spielen. »Wir erwägen derzeit aufgrund der vielen Nachwuchsspieler, die in den Herrenbereich kommen, ob wir nicht sogar eine dritte Formation für den kommenden Sommer melden sollen«, so Trainer Birck.
Der Übungsleiter ist erleichtert, dass der Ausverkauf im Tennispark die Fundamente nicht aus den Angeln gehoben hat, und das der Spielbetrieb im Herrenbereich weiter fortgesetzt und entsprechend ausgebaut werden kann.

Artikel vom 04.11.2005