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»Podolski leidet unter dem Druck«

Köln Präsident Wolfgang Overath verteidigt seinen Nationalspieler


Köln (dpa). Der Präsident des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln macht sich ernste Sorgen um seinen Torjäger Lukas Podolski. »Lukas ist der ganzen Sache nicht mehr gewachsen, er leidet unter diesem Druck«, sagte Wolfgang Overath. Der ständige Wirbel um den 20-jährigen Nationalstürmer müsse ein Ende haben. »In dieser Sache muss verdammt noch mal endlich Ruhe rein. Merken die Leute denn nicht, was sie dem Jungen antun?«, fragte Overath.
Podolski selbst hofft, dass sich die Aufregung um seine Person wieder legt. »Es ist Wahnsinn, wer hier alles seinen Senf dazu abgibt. Ich hoffe, die Sache beruhigt sich.« Durch den Rummel um seine Person fehle ihm momentan die Konzentration auf den Sport: »Ich habe Spaß am Fußball, ohne Ende. Ich will mich für den FC auf meinen Job konzentrieren. Aber das ist momentan fast unmöglich.«
Dass nicht nur der Druck von außen, sondern auch ein Problem zwischen Podolski und FC-Trainer Uwe Rapolder Ursache für seine seit Wochen anhaltende Formschwäche ist, verneinte Overath energisch: »Es gibt keine Aversion von Lukas gegen den Trainer.« Rapolder stellte dazu fest: »Ich habe schon vor der Saison gesagt: Es wird wegen der Erwartungshaltungen nach seinen guten Länderspielen schwer für Lukas. Jetzt muss er lernen, dass Fußball auch Kampf und Einsatz bedeutet.«
Nichts dran sei an den Spekulationen, dass Bayern München bereits eine Vereinbarung mit Podolski über einen Wechsel an die Isar getroffen hat. Overath plant ganz anders: »Wir wollen mit Lukas schnellstens verlängern.«

Artikel vom 04.11.2005