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Dammeier vor dem Comeback

Kucera-Ersatz gesucht: Auch Kobylik und Vata sind Kandidaten

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Die schlechte Nachricht überbrachte Frank Geideck. In Abwesenheit von Chefcoach Thomas von Heesen teilte Arminia Bielefelds Co-Trainer gestern Nebojsa Krupnikovic mit, dass er nicht zum Kader für die Partie bei Eintracht Frankfurt (morgen, 15.30 Uhr) zählt. Viel spricht dafür, dass Detlev Dammeier den verletzten Radim Kucera im defensiven Mittelfeld vertritt.

Schon Anfang der Woche hatte von Heesen geäußert, dass für Krupnikovic eine Nominierung in den Kader zu früh käme. »Krupi« selbst hatte angegeben, sich fit zu fühlen. Von Heesen aber ist das Risiko, den Mittelfeldspieler nach seiner Sprunggelenksverletzung bereits wieder einzusetzen, zu groß. »Wir haben in diesen Dingen zu viele schlechte Erfahrungen gemacht. Die Trainer bestimmen, wann ein Spieler eingesetzt wird.«
Zwar konnte Krupnikovic gestern beschwerdefrei trainieren, bis zur Partie gegen Bayern München (19. November) aber muss er sich mindestens noch gedulden, ehe er wieder ein Pflichtspiel für Arminia bestreiten darf. Dazwischen liegen die Testpartien gegen eine Bielefelder Stadtauswahl (8. November) und bei den Sportfreunden Siegen (11. November). Gut möglich, dass der 32-Jährige in mindestens einer dieser Begegnungen Spielpraxis sammeln wird.
Krupnikovic hatte sich Hoffnungen gemacht, statt Radim Kucera (Innenbandanriss) an der Seite von Michael Fink (Rückenprobleme auskuriert) vor der Abwehr für Ordnung zu sorgen und von hier aus das Spiel zu machen.
Nun bleiben drei potenzielle Vertreter übrig, von denen Detlev Dammeier Favorit auf die Besetzung des vakanten Postens ist. Thomas von Heesen allerdings weigerte sich noch, sich auf den 37-Jährigen festzulegen. »Detlev ist ein Stratege. Aber es gibt noch andere Komponenten, von denen abhängt, wer spielt.« Zum Beispiel, ob es Sinn macht, Eintracht Frankfurt mit einer noch offensiver ausgerichteten Mannschaft zu überraschen, als sie es seit der Systemumstellung ohnehin schon ist. Sollte sich der DSC-Coach hierzu durchringen, wären David Kobylik oder Fatmir Vata erste Wahl. Kobylik überzeugte bereits in der Schlussphase gegen Hertha im defensiven Mittelfeld, und auch Vata sagt: »Ich hätte überhaupt keine Angst vor dieser Rolle.« Tim Danneberg würde sich ebenfalls nicht weigern, Kucera zu vertreten. Der 19-Jährige nimmt den frei gewordenen Platz des Tschechen im Kader fürs Frankfurt-Spiel ein.
Wer auch immer in der Commerzbank-Arena aufläuft: Er wird es schwer haben, Radim Kucera gleichwertig zu ersetzen. Denn dieser hat die Messlatte hochgelegt. Von Heesen bestätigt: »Gegen Hannover waren beide Sechser, Kucera und Fink, überragend. Wir waren auf einem guten Weg. Doch der wird von Radims schwerer Verletzung nun gleich wieder durchkreuzt.«
Bisher, so hatte es den Anschein, hat jeder personelle Rückschlag die Arminia in puncto Teamgeist einen Schritt voran gebracht. Kein Wunder, dass langsam aber sicher auch von Heesen ins Grübeln gerät, wie lange das wohl noch so weiter geht.

Artikel vom 04.11.2005