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Ziemlich viele Umstände...

Elizabeth Hurley und Matthew Perry in Liebeskomödie

Elizabeth Hurley und Matthew Perry sind Täter und Opfer zugleich.Foto: ProSieben

ProSieben, Samstag, 20.15 Uhr: Die Geschichte hat mit den unterschiedlichen Scheidungsgesetzen in den US-Bundesstaaten zu tun: Je nachdem, ob die Scheidungsklage in Texas oder New York eingereicht wird, kann der Millionär entweder seine Millionen behalten, oder er muss sie mit seiner Frau teilen. Auf dieser Grundidee fußt der Spielfilm »Mann umständehalber abzugeben« von 2002, der als TV-Premiere zu sehen ist. Elizabeth Hurley spielt Sara, deren geldgieriger Mann Gordon Moore (Bruce Campbell) ihr aus Texas einen Gerichtsboten nach New York schickt, um sein Geld bei der Scheidung nicht teilen zu müssen.
Doch Sara dreht den Spieß um und verspricht dem Boten Joe Tyler eine Million Dollar, wenn er nicht ihr in New York, sondern ihrem Mann in Texas die Scheidungspapiere zustellt. Joe wird gespielt von Matthew Perry, der hier als Chandler Bing aus der TV-Serie »Friends« bekannt ist. Da es sich um eine Liebeskomödie handelt, verlieben sich Sara und Joe ineinander, während der böse Ehemann einen zweiten Boten schickt.
Auf dem Weg nach Texas geraten Sara und Joe in allerlei turbulente Situationen, die nach Meinung etlicher Kritiker weder originell noch sehr geschmackssicher sind. So gibt sich Joe auf einer Ranch als Tierarzt aus und muss zum Beweis dafür seinen Arm bis zum Ellbogen in einen Bullen stecken. Der Kritiker der »New York Times« registrierte leicht genervt, dass ein ähnlicher Gag schon mit wenig Erfolg ein Jahr zuvor in dem von den Farrelly-Brüdern produzierten Kino-Reinfall »Ohne Worte« probiert wurde.
Dagegen vermerkte die »Washington Post« amüsiert, der Film bediene perfekt die Schadenfreude der Zuschauer, die sich genussvoll ansehen können, wie so makellos schöne Menschen wie Liz Hurley von einer Demütigung in die nächste geschickt würden. Diese fast außerirdisch schöne Frau und der reptilienhafte Charmeur Joe seien wie füreinander geschaffen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kritikern bescheinigt die »Post« Hurley und Perry eine funktionierende Chemie auf der Leinwand.
Regisseur Reginald Hudlin (»Boomerang«) hatte seine Probleme bei den Dreharbeiten. Zwischendurch musste Hauptdarsteller Perry in die Suchtklinik, so dass der Dreh unterbrochen wurde. Und tatsächlich, stellte ein Kritiker fest, »sieht er am Ende des Films besser aus als am Anfang«.

Artikel vom 05.11.2005