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Zwischen Pop und Gospel

André Stoll gibt Posaunenchorleitung schon wieder ab


Eckardtsheim (gal). »Texte, Pop und Gospel« - unter diesem Motto hatte der Posaunenchor Eckardtsheim am Reformationstag zu einer Veranstaltung in die gut gefüllte Eckardtskirche eingeladen.
Vorgestellt wurde das Ergebnis der Bläser-Herbstfreizeit, die Dr. André Stoll geleitet hatte. Stoll war erst kürzlich als neuer Chorleiter vorgestellt worden, hat inzwischen jedoch überraschend sein Amt wieder aufgegeben. Felix Ruoff übernahm deshalb die Leitung der Gruppe »Blechreiz«. Mit bemerkenswerter Ruhe und Übersicht empfahl er sich für weitere Aufgaben.
Diese Jungbläsergruppe aus zehn Mädchen und 15 Jungen bewies schon im ersten Stück »Highland cathedral« ihre Fähigkeit, durch saubere Tongebung und klangliche und dynamische Abstufung Wirkung zu erzielen. Im folgenden »African Midnight«, einem einfach gesetzten Spiritual, und besonders bei dem Pop-Titel von Michael Jackson »Heal the world« und der Spiritualbearbeitung »Swing low«, zeigten die jungen Bläser, dass sie auch rhythmische Klippen beherrschen. Zudem half ihnen Ruoffs genaues und sicheres Dirigat über Schwierigkeiten hinweg.
Der Auftritt dieser jungen Bläsergruppe bewies, dass trotz des inzwischen zweiten Chorleiterwechsels innerhalb kurzer Zeit der positive Trend der Bläserarbeit in Eckardtsheim anhält und weiterhin gute Früchte trägt.
Wie hoch das Niveau steigen kann, bewies die Gruppe »Cis«, ein Auswahlchor aus vier Trompeten und vier Posaunen unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Johannes Vetter. Auch er trat in Eckardtsheim zum letzten Mal auf, da er am 1. November sein Amt in Bethel beendete.
In Choralsätzen von M. Schlenker und J.S. Bach bestach besonders die klangliche Eleganz, während in der Sinfonietta von Rolf Schweitzer rhythmische Präzision zu bewundern war. Die drei verschiedenartigen Sätze stellen hohe Anforderungen an technisches und dynamisches Musizieren.
Vetter gab der Gruppe mit seinem exakten, fordernden Dirigat den nötigen Impetus zu einer überzeugenden Vorstellung, die mit Bach-Chorälen beendet wurde. Zwischen den Musikstücken erinnerte Pastor Bertold Becker mit seinen Lesungen aus der Reformation und der Neuzeit an den Grundgedanken der Reformation. In Anknüpfung an die Schriften Martin Luthers wurden aktuelle Fragen nach unserem Zusammenleben und dem Sinn unseres Lebens gestellt.

Artikel vom 03.11.2005