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Lachse landen illegal im Fischernetz

Rückkehr in den Rhein gefährdet - Schärfere Kontrollen angekündigt


Bonn (dpa). Die als Symbol für eine bessere Wasserqualität gefeierte Rückkehr des Lachses in den Rhein ist nach Darstellung von Experten gefährdet. In niederländischen Fischernetzen finde »ein großes Lachssterben« statt, erklärte die Vereinigung zur Förderung des Lachses (Essen) gestern am Rande einer Internationalen Rheintagung in Bonn.
Der Wasserdirektor im niederländischen Verkehrsministerium, Bob Dekker, sicherte schärfere Kontrollen zu, um das Vermarktungsverbot für Lachse aus dem Rhein durchzusetzen. Falls Lachs mitgefischt werde, dann müsse er wieder in den Rhein zurückgebracht werden. »Wenn wirklich illegal Lachs gefischt wird, dann werden wir Gegenmaßnahmen treffen.«
Seit 1988 läuft am Rhein das Wiedereinführungsprogramm für Wanderfische wie den Lachs. Bisher kamen mehrere hundert Lachse jährlich in das Rheingebiet zurück. Noch ist der Lachs im Rhein aber nicht wieder heimisch. Aus dem Meer aufsteigende Lachse würden von niederländischen Fischern in großem Stil in den Rheinmündungsarmen weggefangen. Damit werde die natürliche Vermehrung der Fische verhindert, denn der Weg in heimische Gewässer sei mit tausenden von Stellnetzen und Reusen zugestellt. »Die Lachse haben keine Chance, ihre Laichplätze in den Rheinnebenflüssen zu erreichen.«

Artikel vom 03.11.2005