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Verlierer Daum
ließ Dampf ab


Gelsenkirchen (WB/klü). Wiedersehen macht nicht immer Freude. Christoph Daum saß zum ersten Mal nach seiner Kokain-Affäre im Herbst 2000 wieder als Trainer bei einem offiziellen Spiel auf der Bank in Deutschland - und war anschließend ziemlich verschnupft. Der Fußball-Lehrer stand eine halbe Stunde nach dem Abpfiff vor der Kabine und musste inhalieren. Nein, nein, keinen Stoff, es war eine Zigarette, die er jetzt rauchte und brauchte.
Dampf ablassen. Durchatmen. Denn es war kein schöner Abend auf Schalke. 0:2. Alles vorbei? Die Vorgabe seines Präsidenten Aziz Yildim ist klar: Der steinreiche Bauunternehmer, der Fenerbahce Istanbul Jahr für Jahr mit 35 Millionen Euro aus seiner Privatschatulle unterstützt, möchte die Mannschaft ganz oben sehen. Nationale Titel reichen ihm nicht mehr, die Champions-League-Trophäe soll es sein. Am besten 2007. Dann wird Fenerbahce 100.
Aber wie soll das gehen? Der Trainer verweist auf die Landes-Quote: »Wir dürfen höchstens sechs Ausländer in unserem Kader beschäftigen. Bei den Schalkern standen beim Anpfiff nur drei Deutsche auf dem Platz.« Ungleiche Bedingungen im selben Wettbewerb. Daum resigniert schon: »Das ist sicher gut für den türkischen Nachwuchs - aber ganz schlecht für Fenerbahces Ziele.«

Artikel vom 03.11.2005