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»In Normalform
gewinnen wir«

Spitzenspiel für die Schröno Baskets

Von Elmar Neumann
Paderborn/Weißenfels (WB). Es gibt »normale« Liga-Neulinge und es gibt solche wie den Mitteldeutschen BC. Der Saisonstart: 12:0 Punkte. Das Saisonziel: Durchmarsch in die erste Basketball-Bundesliga. Der härteste Titelkonkurrent: die Schröno Paderborn Baskets.

Der etwas andere Aufsteiger ist mit einem geschätzten Gesamtetat von 800 000 Euro (Paderborn: 400 000) der Krösus im Unterhaus, spielte fünf Jahre erste Liga und gewann 2004 den Europapokal, ehe der Insolvenz der Marketing GmbH der Zwangsabstieg in die Regionalliga folgte. Teil eins auf dem Weg zurück ins Oberhaus der Korbjäger ist bereits bewältigt.
Nach sechs Spieltagen liegen jedoch die Schrönos aufgrund der bessere Korbdifferenz auf Platz eins der zweiten Liga und den wollen sie an diesem Samstag (19.30 Uhr, Stadthalle Weißenfels) im direkten Duell mit dem forschen Aufsteiger verteidigen. »Das ist nach sechs relativ deutlichen Siegen der erste echte Gradmesser für uns. Der MBC stellt eine große Herausforderung dar«, sagt Dr. Nima Mehrdadi. Der Paderborner Sportdirektor sagt aber auch: »Wir wissen, dass wir auf einen starken Gegner treffen, doch nachdem ich einige Spiele des MBC auf Video gesehen habe, bin ich mir sicher: Wenn beide Teams Normalform erreichen, gewinnen wir, weil wir eingespielter sind und über die tiefer besetzte Bank verfügen.«
Auf der Baskets-Bank sitzt mit Doug Spradley ein Coach, für den diese (mindestens) 40 Minuten nicht nur aufgrund der sportlichen Bedeutung besonderen Stellenwert genießen. In der Saison 98/99 führte der 39-Jährige die Weißenfelser in die erste Liga, um sich nach dem sechsten Platz im ersten Oberhaus-Jahr wieder in Richtung Paderborn zu verabschieden. Den bis zu diesem Samstag letzten Vergleich der beiden Konkurrenten entschied Spradley 1999 fast im Alleingang. 98:68 gewann Weißenfels, 34 Punkte markierte der heutige Schröno-Coach für den Sieger. »Ich freue mich, einige bekannte Gesichter wiederzusehen, aber das ändert nichts daran, dass ich gegen den MBC gewinnen will«, sagt Spradley. Was die Folgen eines siebten Sieges oder einer ersten Niederlage betrifft, ist er mit seinem Sportdirektor einer Meinung: »Dieses Spiel wird die Meisterschaft nicht entscheiden.«
Nicht nur in diesem Spiel müssen die Schrönos auf Frieder Jacobsen verzichten. Wie Mehrdadi mitteilte, droht das Top-Talent (19) mit Pfeifferschem Drüsenfieber bis zu vier Monate auszufallen.

Artikel vom 05.11.2005