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Zwei Tore:
Es meiert
in Frankfurt

Funkel tritt die Bremse

Von Dirk Schuster
Frankfurt (WB). Friedhelm Funkel setzte einen Blick auf, der keinen Widerspruch duldete. »Wenn Alex Meier richtig gut gespielt hätte, hätte er das dritte Tor auch noch gemacht.« Das 2:0 und 3:0 war dem Eintracht-Shootingstar gelungen. Funkel hat berechtigte Angst, dass der immer größer werdende Rummel dem 22-Jährigen zu Kopf steigen könnte.

Kein Journalist, der den Doppeltorschützen nicht löcherte. Meier aber stand über allem und allen, nicht nur seiner 1,96 Meter Körperlänge wegen. Der Offensivspieler ist ein cleveres Bürschchen. Und ein erfolgreiches. Vier Bundesligatore hat er schon erzielt. »Und wie viele werden es noch?«, fragte einer. Statt gedankenlos irgendeine Zahl zu nennen, beließ es Meier bei einem entwaffnenden: »Das weiß ich nicht.«
Und auch Funkels Kritik über seine vergebene Großchance nahm Meier nicht zum Anlass, um zurückzuschießen. »Da hat er wohl recht«, antwortete der Frankfurter, wohlwissend, dass Trainer eigentlich immer recht haben.
Zwar könne er, Meier, auch nicht jeden Ball rein machen. Doch wenn Nationaltrainer Jürgen Klinsmann Argumente braucht, die ihn von einer Nominierung des Frankfurters ins DFB-Aufgebot überzeugen sollen, dann hat Meier im Spiel gegen Bielefeld immerhin zwei ganz treffliche geliefert. »Bei einem Anruf würde ich mich nicht wehren«, sagte der Doppeltorschütze vorsichtig. Friedhelm Funkel hält von derlei Spekulation dagegen überhaupt nichts. »Das ist zu früh für ihn. Daran darf er keinen Gedanken verschwenden. Der soll erstmal bei uns konstante Form finden.«
Meier war nicht der einzige Eintrachtler, der gegen Arminia auf sich aufmerksam machte. Auch Jermaine Jones (24), der Junge aus Frankfurt-Bonames mit der wilden Vergangenheit, ist unter Funkel zum Musterprofi gereift. Gegen Bielefeld agierte Jones so abgeklärt vor der Abwehrkette, als wäre er nie Stürmer gewesen.

Artikel vom 07.11.2005