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Endlich macht Ernst
Schalke wieder Spaß

Nationalspieler findet beim 3:0 zu alter Form zurück

Gelsenkirchen (dpa). Fabian Ernst kann wieder lachen. Der zuletzt gescholtene Nationalspieler von Schalke 04 hat seine längere Schaffenskrise überwunden, sich mit einer starken Vorstellung beim 3:0 gegen den MSV Duisburg zurückgemeldet und damit wieder für die DFB-Elf empfohlen. Fabian Ernst - gegen Duisburg immer auf Ballhöhe.
Trainer Ralf Rangnick war voll des Lobes über den 26-Jährigen, der erstmals seit dem 1:1 gegen Bayern München am 15. Oktober in der Schalker Bundesliga-Start elf stand. »Er hat wieder die Leistung gebracht, die wir uns von ihm wünschen. Fabian war für mich der auffälligste Mann auf dem Platz«, sagte Rangnick, der seinem Schützling nach einem längeren Gespräch eine zweiwöchige Auszeit gegönnt hatte.
»Wir wussten, dass es bei ihm mit Weiterspielen nicht getan war. Also haben wir ihn aus den Spielen rausgenommen, einen Trainingsplan mit ihm abgestimmt, ihn aber sonst in Ruhe gelassen. Die Pause hat ihm gut getan«, befand Rangnick, der Ernst für den gesperrten Christan Poulsen ins defensive Mittelfeld beorderte. Dort zeigte der Ex-Bremer die gewohnte Übersicht, war zweikampfstärkster Spieler, wirkte körperlich frischer und geistig beweglicher als zuletzt. »Ich habe mich schon vor dem Champions-League-Spiel gegen Fenerbahce besser gefühlt«, bestätigte der Profi, der ein ähnliches Tief zuvor nie erlebte. »Es hat mir das Feuer gefehlt.«
Mit Sonderschichten holte sich der durch Confed-Cup und Liga-Pokal im Sommer extrem belastete Spieler die notwendige Fitness zurück, arbeitete sowohl im Ausdauer- wie im Schnelligkeitsbereich, um die Defizite auszumerzen. Mit Erfolg. Seine Leistung gegen den MSV aber wollte er nicht überbewerten. »Ich habe meine Aufgabe gut erledigt.«
Den Sieg nach drei Spielen ohne »Dreier« schrieb er dem Team zu. »Wir treten wieder als Einheit auf. Jeder kämpft nun für den anderen. Wir haben einen guten Rhythmus gefunden. Die nächsten Gegner können kommen«, meinte Ernst.
Auch Kevin Kuranyi zeigt ansteigende Form. Bereits beim 2:0 gegen Fenerbahce in der Champions League vor vier Tagen erzielte er die Führung, gegen Duisburg gelang ihm erneut das wichtige 1:0 (13.). Die beiden übrigen Tore steuerten der unglückliche Alexander Meyer (67.) per Eigentor und Dario Rodriguez (86.) bei.
Die Duisburger blieben auch im sechsten Auswärtsspiel ohne Sieg. Mehr als drei Chancen von Abdelaziz Ahanfouf, der zwei Mal am guten Christofer Heimeroth (er vertrat den verletzten Stammtorhüter Frank Rost) und einmal an der Latte scheiterte, sprangen für den spielerisch limitierten Aufsteiger nicht heraus.

Artikel vom 07.11.2005