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Leverkusen
mit Skibbes
Handschrift

Der erste Erfolg

Leverkusen (dpa). Für Bayer 04 Leverkusen war es nach langer Durststrecke ein Befreiungsschlag. »Das ist der erste Schritt gewesen, der Trend geht nach oben«, kommentierte Sportdirektor Rudi Völler das 2:1 gegen Borussia Dortmund.
Erleichtert war auch sein neuer Cheftrainer Michael Skibbe, der fünf Spiele auf den ersten Erfolg warten musste: »Mein Team wurde mit dem Sieg für die guten Leistungen der letzten Wochen belohnt.« Immer deutlicher wird die Handschrift des 40-Jährigen. Der Spielaufbau wirkt strukturierter, die Harmonie wächst und der Einsatzwille der Profis stimmt wieder. Und Jungstar Gonzalo Castro hat den Trainer so verstanden: »Wir sollen so wenig Gegentreffer wie möglich zulassen und so offensiv wie möglich spielen.«
Der 18-jährige Allrounder spielte auf der für ihn ungewohnten linken Außenverteidigerposition gegen den pfeilschnellen David Odonkor mit Bravour. U 21-Bundestrainer Dieter Eilts würde den gebürtigen Spanier mit deutschem Pass gern im deutschen Nationaltrikot sehen. »Ich werde mich im Winter entscheiden«, sagte Castro.
Für Skibbe ist nur wichtig, dass Castro mehr Stabilität in die zuletzt als »Schießbude der Liga« (21 Gegentore) verspottete Abwehr brachte. Auch die Innenverteidiger Juan und Roque Junior konnten endlich wieder überzeugen. Skibbe wähnt sich aber längst nicht am Ziel seiner Vorstellungen: »Wir machen noch zu viele Fehler.«
Dazu zählte nach dem 1:0 durch Juan (33.) der Ausgleich von Lars Ricken (69.). Nach einem wegen Abseits nicht gegeben Tor von Andrej Woronin ließ sich Bayer im Gegenzug überrumpeln. Glück hatten die Gastgeber, dass Florian Kringe (86.) ein Eigentor fabrizierte. »Das Gegentor fiel unglücklich und macht mich traurig«, sagte BVB-Coach Bert van Marwijk, »doch das Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren.«
Da wirkte sein Team nach sechs Bundesliga-Partien ohne Niederlage zu selbstzufrieden. Sauer war Ricken. »Wir treten auf der Stelle und befinden uns im Niemandsland«, resümierte er verärgert.

Artikel vom 07.11.2005