Von Dietmar Kemper Bielefeld (WB). 230 Anmeldungen liegen vor, das Interesse ist groß. Morgen veranstalten die IHK und die Handwerkskammer den ostwestfälischen Existenzgründungstag.
Die Betriebsberaterin der Handwerkskammer Ana-Cristina Lavrador und ihre fünf Kollegen haben im vergangenen Jahr 2200 Beratungsgespräche geführt, von denen sich die Hälfte um Existenzgründung drehten. In den ersten sechs Monaten 2005 stieg die Zahl der Handwerksbetriebe in OWL um 285 auf 20 816. »Seit der Novellierung der Handwerksordnung zum 1. Januar 2004 machen sich viele Fliesenleger, Gebäudereiniger und Fotografen selbständig«, sagte Lavrador dieser Zeitung. In den drei genannten Bereichen, für die keine Meisterprüfung mehr erforderlich ist, registrierte die Handwerkskammer im ersten Halbjahr 2005 in Ostwestfalen-Lippe 169 Neueintragungen. Allerdings bietet die Meisterprüfung Vorteile, wenn es um die Erfolgsaussichten bei einer Existenzgründung geht. Meister erwerben kaufmännische Kenntnisse und können auf Kundenkontakte zurückgreifen, die sie bereits als Lehrling und Geselle geknüpft haben. Auch bei Handel, Dienstleistung und Industrie liegen Existenzgründungen im Trend: Die IHK meldet für Ostwestfalen 15 088 Neuzugänge in 2004 und weitere 6400 in den ersten sechs Monaten dieses Jahres. Beraterin Lavrador mahnt: »Viele machen sich selbständig, weil sie arbeitslos sind. Grund sollte aber ein gutes, tragfähiges Konzept sein.« Das muss Angaben zu Investitionsvolumen und Eigenkapital enthalten und einkalkulieren, dass ein Neueinsteiger mit unregelmäßigem Einkommen und 60-Stunden-Wochen leben muss. Auch das ist Thema beim bereits ausgebuchten Existenzgründungstag in den IHK-Räumen.
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