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Enge Wenden im zweiten Gang

Vier Laufsiege: Optimales Saisonfinale für Lars Heisel vom AC Bielefeld

Bielefeld (WB). Mit vier Laufsiegen verzeichnete Lars Heisel vom AC Bielefeld zum Ausklang der Motorsportsaison eine optimale Ausbeute. Am Samstag ging es für den 19-jährigen Studenten zunächst im Motopark Oschersleben um die Finalläufe mehrerer norddeutscher Slalomserien, in denen sowohl attraktive Ehrenpreise sowie Preisgelder ausgeschrieben waren.

In der Klasse G 3 der seriennahen Fahrzeuge brachte er seinen 140 PS starken BMW 318iS an den Start und gewann bei beiden Veranstaltungen sowohl seine Klasse als auch die gesamte Gruppe G gegen PS-stärkere Konkurrenz. Auf der extrem schnellen und gefährlichen Strecke gab es einige Unfälle, die den jungen Bielefelder veranlassten, nicht überall voll zu fahren. Dennoch gewann das Toptalent deutlich seine Klassen und bewies einmal mehr seine fahrerische Reife.
Am Abend fanden dann die Jahresehrungen im Hotel des Motoparks statt: Motorsport-Stadtmeisterschaft Hannover (MSH) und Norddeutscher ADAC-Slalom-Cup (NASCUP) ehrten die Sieger und Platzierten mit Pokalen und Preisgeldern bis Rang 16.Mit ausschließlich ersten Plätzen landete der Ubbedisser Youngster hierbei auf den Positionen drei und vier; ein optimales Ergebnis, da er wegen Abiturprüfungen nicht alle Wertungsläufe hatte bestreiten können.
Die anschließende Feier musste für Lars Heisel entfallen, galt es doch, tags darauf beim Saisonfinale in Lemgo die Führung im populären Pokal der »Lippischen« ins Ziel zu bringen. Ein harter Schnitt, denn anstatt Oschersleber Zielgeraden ausgedreht mit 170 Stundenkilometern galt es nun, enge Wenden im ersten Gang auf dem Marktkauf-Parkplatz zu absolvieren. Hier rechnete er sich mit seinem 90 PS Opel Manta bessere Chancen aus, zumal ihm beim Saisonfinale 2004 mit diesem »Youngtimer« ein spektakulärer Gesamtsieg gegen den damaligen Manta-Besitzer, Altmeister Dirk Schäfertöns aus Detmold, auf feuchtem Geläuf gelungen war.
Und eben dieser Schäfertöns lag fast gleichauf in der Gesamtwertung auf Platz zwei. Bei herrlichem Wetter und mehr als 100 Startern wurde es also spannend. Lars Heisel legte in seiner Klasse LG 4 mit dem Manta auf straßenzugelassenen Reifen für die zehn Konkurrenten unerreichbare Zeiten vor und gewann souverän.
Dirk Schäfertöns hatte jedoch seinen 200 PS starken Opel Kadett C in der freien Klasse 6 genannt und hätte bei einem Sieg gegen 27 Konkurrenten in der »Lippischen« die Nase vorne gehabt. Das galt es für Lars Heisel zu verhindern, weshalb er ebenfalls in der Klasse 6 eine Nennung abgab
Als er den Manta mit den in dieser Klasse erlaubten Rennreifen bestücken wollte, stellte er fest, dass die dafür nötigen Radmuttern im Trubel des Wochenendes abhanden gekommen waren. Da er seinen BMW vor Ort hatte, nannte er eben auf diesen um. Der Haken an der Sache: der erste Gang klemmte und ließ sich nur schwer einlegen. Bei drei Wenden pro Lauf ein echtes Handicap. Lars Heisel entschied sich, alles im zweiten Gang zu fahren - und sicherte sich Klassen- sowie Gesamtsieg. Schäfertöns hätte auch ohne seinen Pylonenfehler die Zeiten nicht geschafft, sodass er den Wanderpokal bei der »Lippischen«-Siegerehrung an den Junior Heisel weiterreichen musste.

Artikel vom 04.11.2005