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Nachwuchs soll sich engagieren

Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt ehrt langjährige Mitglieder

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). »Wir brauchen mehr denn je eine funktionierende Solidargemeinschaft«, sagt Arno Haas. Der NRW-Chef der Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt hat im Rahmen der Jubilarehrung OWL den Nachwuchs der Branche aufgerufen, sich weiter gewerkschaftlich zu organisieren und damit bestimmten arbeitsmarktpolitischen Entwicklungen entgegen zu wirken.

Der Organisationsgrad im Baubereich sei sehr gut, versichert die Gewerkschaft, gleichwohl lasse im Bereich der jungen Nachwuchskräfte das Interesse etwas nach, fehle auch die Bereitschaft, an Veranstaltungen teilzunehmen. Gleichzeitig sieht sich die Gewerkschaft mit ihren 10000 Mitgliedern in der Region insbesondere mit Problemen konfrontiert, die aus dem Thema Mindestlöhne und dem Tariftreuegesetz entstehen. Besonders ärgerlich nennt Gewerkschafts-Geschäftsführer Jürgen Lechtenbörger die Entwicklung rund um die EU-Dienstleistungsrichtlinie.
Nach dem Muster des einstigen Ausflaggens im Fall der Seefahrt wandern viele Arbeitsplätze im Baubereich in neue Firmen in den baltischen Ländern oder nach Polen. Für die dort beschäftigten Mitarbeiter gilt nicht das deutsche Tarifrecht. Haas erinnerte in seinen Ausführungen aber auch an die Probleme früherer Jahre. Vor einem Vierteljahrhundert, als viele der heutigen Jubilare eingetreten waren, hatten die Gewerkschaften gerade mit der Einführung der Leiharbeit zu tun. Haas: »In den vergangenen Jahren sind die Probleme immer größer geworden, wuchs der Gegenwind in der EU.« Die gefallenen Grenzen hätten nach Aussage von NRW-Chef Haas nicht nur das Bauen grenzenlos gemacht. Vielmehr seien Wettbewerbssituation und der Bestand des sozialen Systems der Arbeitnehmer erheblich eingeschränkt. Haas: »Wir müssen der Jugend sagen, in welch schwieriger Zeit wir uns in Deutschland zur Zeit befinden. Höchste Zeit, dass sich die Arbeitnehmer wieder auf ihre eigene Kraft besinnen.«
Nicht zur Jubilarehrung auf dem Hof Upmeier in Jöllenbeck gekommen war der Bielefelder Werner Adam. Seit 75 Jahren Mitglied der Bau-Gewerkschaft, feierte der »dienstälteste« Jubilar zeitgleich lieber den Geburtstag seiner Ehefrau. Seit 50 Jahren organisiert sind Dieter Böger, Dieter Bräuer, Dietrich Brömmert, Fritz Busekros, Ernst Döring, Bruno Eberlein, Georg Gieser, Karl Gorgol, Albert Grünewälder, Günter Höppe, Wilhelm Huwendiek, Adolf Jäckel, Gerhard Kassing, Wilhelm Klei, Fritz Kobusch, Erwin Krause, Walter Kuhfuss, Günther Lodotzky, Horst Lütkehölter, Erich Melzer, Erwin Mross, Georg Opitz, Herbert Raabe, Siegfrid Sauf, Friedhelm Schäffer, August Siekmann, Helmut Ulber und Karl Ziepelmeier.
Für 40-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden Werner Aster, Josef Bökamp, Hans Bohnert, Günter Dieh, Wolfgang Ebert, Jürgen Fleischmann, Edwin Fogel, Wolfgang Furch, Wolfgang Gatzke, Dieter Gede, Siegfried Grabosch, Richard Hanke, Karl-Heinz Heidenreich, Willi Heidtmann, Klaus Hering, Konrad Hermjohannknecht, Herbert Herrmann, Günter Hettig, Klaus Hoinke, Alfred Killmann, Gerhard Kleinegreber, Josef Konert, Ludwig Kottenstette, Dieter Lange, Hans Mader, Hans-Joachim Niendorf, Waldemar Otto, Günter Richter, Gerd Rossow, Heinz Rothenburg, Günter Rückert, Egon Schreiber, Harald Schröder, Anton Seeberg, Alfred Stubbe, Rudolf Stüker, Heinz Untereiser, Fritz Weissberg und Wolfgang Wixforth.
Ausgezeichnet für 25 Jahre wurden Ramit Adzemi, Andreas Altenau, Haralampos Athanasiadis, Christel Beuven, Heinz Depenwisch, Ralf Ebensen, Wilfried Eggert, Dirk Erdmann, Andrea Freiberg, Thomas Grunwald, Zvonimir Hajnal, Kadri Haliti, Horst Hoffmann, Zarko Juka, Ralf Kleimann, Udo Kley, Erika Loose, Sofia Louka, Otto Nikolay, Anton Pankoke, Günter Röhlen, Hasan Saciri, Selman Sahitaj, Detlef Selau, Harald Strehlow, Fevzi Taycur, Drago Tolj, Dietrich Utecht, Rasim Veseli, Ulrich Walkenhorst, Sven Wippermann, Yasar Yarimineli und Azem Ziberi.

Artikel vom 04.11.2005